London (Reuters) - Die britische Regierung will mehreren Journalisten zufolge bis Mitte nächster Woche einen Brexit-Kompromiss mit der wichtigsten Oppositionspartei Labour erzielen.
Das berichteten am Dienstag unter anderem Reporter der BBC und der Zeitung "Guardian". Die konservative Premierministerin Theresa May ist mit ihrem mit der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag bereits drei Mal im heimischen Parlament gescheitert. Um die erforderliche Mehrheit doch noch hinzubekommen, werden jetzt Gespräche mit Labour forciert. Ein May-Sprecher bezeichnete die Verhandlungen als ernsthaft und konstruktiv, wollte aber keinen Zeitplan nennen.
Laut Zeitung "The Times" gibt es in den Gesprächen "substanzielle Fortschritte". Die Regierung sei Labour bei deren wichtigster Forderung nach einer engeren Zollunion mit der Europäischen Union nach einem EU-Ausstieg offenbar entgegengekommen.
Knackpunkt im Parlament war zuletzt stets eine Notfall-Absicherung, die eine harte Grenze mit Kontrollen zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindern soll. Die EU hatte den Briten nach langer Hängepartie einen weiteren Brexit-Aufschub bis Ende Oktober eingeräumt.
Labour wollte am Dienstag auch intern den eigenen Kurs abstimmen. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob die Partei ein zweites Referendum zu einem Brexit-Deal fordern wird. Mitte 2016 hatten die Briten mit knapper Mehrheit für einen EU-Austritt gestimmt, die Details sind aber noch immer offen, das Land in der Frage tief gespalten.