MAINTAL (dpa-AFX) - Der Mobilfunkanbieter Drillisch F:DRI hat im zweiten Quartal bei sinkenden Erlösen deutlich mehr verdient. Der Umsatz sei im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 70,4 Millionen Euro gefallen, teilte das TecDax-Unternehmen F:TDXP am Mittwochabend mit. Der um die Effekte aus der Reduzierung der Freenet-Beteiligung (ETR:FNTN) bereinigte Gewinn kletterte hingegen um 20,5 Prozent auf 13,2 Millionen Euro nach oben. Auch vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben mit 21,8 Millionen Euro deutlich mehr übrig, ein Plus von 21,8 Prozent. Im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz legten Drillisch-Aktien in einer ersten Reaktion um 3,5 Prozent zu.
Vorbehaltlich der noch ausstehenden Genehmigung der Fusion von Telefonica Deutschland F:O2D und E-Plus will das hessische Unternehmen seine Kapazitäten deutlich ausweiten. In den kommenden fünf Jahren wollen die Maintaler schrittweise 20 Prozent des Netzes der nach Kundenzahl gemessen künftigen deutschen Nummer eins auf dem Mobilfunkmarkt abnehmen. Überdies hat sich Drillisch eine Option auf weitere zehn Prozent gesichert. Damit wollte Telefonica den Brüsseler Behörden die Fusion schmackhaft machen. Mit dem Start erweiterten Kapazitäten rechnet Drillisch frühestens zum 1. Januar 2015. Außerdem kaufen die Hessen Telefonica zunächst 50 Shop-Standorte ab. Weitere 550 Läden könnten folgen.
Das Drillisch-Management um Vorstandssprecher Paschalis Choulidis behielt die Prognose für das Gesamtjahr bei. Das Ebitda soll von knapp 71 Millionen Euro auf 82 bis 85 Millionen Euro steigen, wobei das obere Ende dieser Spanne angepeilt wird. Im kommenden Jahr soll das Ebitda dann bei 95 bis 100 Millionen Euro liegen. Bei der Dividende will Drillisch 2014 und 2015 jeweils mindestens 1,60 Euro je Anteilschein auf den Tisch legen. Dem Unternehmen steht in Zukunft deutliches Wachstum bevor: Der Marktanteil am Umsatz von aktuell rund zwei Prozent dürfte sich im deutschen Mobilfunk mit dem Netzabkommen vervielfachen, schätzt Citigroup-Analyst Simon Weeden. Drillisch könnte durchaus auf rund ein Zehntel der Kunden kommen, rechnete der Experte vor.e/fat