KIEW (dpa-AFX) - Ukrainische Behörden haben neue Fälle von möglichen Hinrichtungen ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten öffentlich gemacht. Der Staatsanwaltschaft zufolge sind bereits vor gut anderthalb Wochen bei dem Ort Nowodmytriwka im ostukrainischen Gebiet Donezk zwei ukrainische Soldaten durch Russen erschossen worden. Zuvor hätten sich die beiden wehrlosen Männer nackt ausziehen müssen, schrieb die Behörde. Zudem sollen drei Verwundete an dieser Stellung im Frontabschnitt Pokrowsk getötet worden sein.
Parallel dazu informierte der Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez auf seinem Telegram-Kanal über einen weiteren Fall im russischen Gebiet Kursk, ohne Details zu nennen. Der Vorfall sei über soziale Netzwerke bekanntgeworden. Lubinez habe die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz per Brief davon in Kenntnis gesetzt. Der ukrainische staatliche TV-Sender Freedom zeigte zu der Nachricht bei Telegram mutmaßlich von einer Drohne gemachte Aufnahmen, wie gut ein Dutzend Menschen erschossen werden.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Dutzende Kriegsgefangene sind seither nach Angaben der Vereinten Nationen zumeist durch die russische Seite getötet worden.