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DGAP-News: AlixPartners: Rekordjahr 2013 - dennoch stehen Luftfahrtindustrie und Verteidigungssektor vor umfassenden strukturellen Herausforderungen (deutsch)

Veröffentlicht am 08.07.2014, 12:44
Aktualisiert 08.07.2014, 12:45
DGAP-News: AlixPartners: Rekordjahr 2013 - dennoch stehen Luftfahrtindustrie und Verteidigungssektor vor umfassenden strukturellen Herausforderungen (deutsch)

AlixPartners: Rekordjahr 2013 - dennoch stehen Luftfahrtindustrie und Verteidigungssektor vor umfassenden strukturellen Herausforderungen

DGAP-News: AlixPartners / Schlagwort(e): Studie/Prognose

AlixPartners: Rekordjahr 2013 - dennoch stehen Luftfahrtindustrie und

Verteidigungssektor vor umfassenden strukturellen Herausforderungen

08.07.2014 / 12:44

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Nach dem Rekordjahr 2013 steht die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie

laut einer Studie von AlixPartners vor einer Reihe von strukturellen

Herausforderungen. Die kommerzielle Luftfahrt könnte ihren Zenit erreichen,

während im Verteidigungssektor der Kostendruck anhält und neue Technologien

entwickelt werden. Auch die Anzahl von Unternehmenszusammenschlüssen und

Unternehmenskäufen könnte weiter zunehmen.

München, 8. Juli 2014 - Nach einem Rekordjahr steht die Luftfahrt- und

Verteidigungsindustrie voraussichtlich vor einer ganzen Reihe größerer

struktureller Veränderungen und Konsolidierungen, während die kommerzielle

Luftfahrt ihren Höhepunkt erreichen und sich der anhaltende Kostendruck im

Verteidigungssektor weiter verstärken dürfte. Außerdem erscheinen neue

Akteure und Technologien auf der Bildfläche, die bis vor einigen Jahren

noch gänzlich unbekannt waren. Das sind einige Ergebnisse einer neuen

Studie des global tätigen Beratungsunternehmens AlixPartners.

Hauptsächlich getrieben vom Boom in der kommerziellen Luftfahrt entwickelte

sich 2013 für die globale Luft- und Raumfahrtindustrie zu einem Jahr der

Rekordgewinne. Die durchschnittliche Profitabilität der 100 größten

Unternehmen des Sektors wuchs seit 2009 beständig und erreichte im

vergangenen Jahr ein Rekordniveau, wobei die 10-Prozent-Marke beim

operativen Ergebnis (EBIT) nur knapp verfehlt wurde. Im Vergleich dazu lag

die EBIT-Marge bei den Fluglinien mit drei Prozent im vergangenen Jahr

deutlich niedriger und wird wohl auch 2014 nur 4,3 Prozent erreichen.

Die weiteren Aussichten für die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie

könnten sich jedoch eintrüben, angesichts sinkender Verteidigungsausgaben

in Europa und Nordamerika sowie eines möglichen Höhepunktes im Zyklus der

kommerziellen Luftfahrt, der sich aus dem starken Wachstum des

Auftragsbestandes bei Airbus und Boeing von 17 Prozent im Jahr 2012 ergibt.

Die AlixPartners-Studie beschäftigt sich mit drei wichtigen Auslösern für

strukturelle und strategische Veränderungen, denen sich die Branche heute

ausgesetzt sieht:

- Dem Kampf um Profitabilität in der kommerziellen Luftfahrt,

- Dem möglichen Trend einer Wiederbelebung der M&A-Aktivitäten,

- Der Entstehung von neuen Technologien unter der Führung von SpaceX,

Innovationen wie 3D-Druck sowie dem Einfluss von Internetriesen wie

Google und Facebook.

1. Insgesamt konnte die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie ihre

Profitabilität vor allem dank der kommerziellen Luftfahrt erhöhen,

während die Verteidigungsausgaben in den westlichen Ländern das zweite

Jahr in Folge sanken. Die durchschnittliche Ertragskraft der 100

größten Unternehmen erreichte 2013 mit durchschnittlichen EBIT-Margen

von fast 10 Prozent ein Rekordniveau; allerdings klafft eine "Cash

Culture"-Lücke zwischen Europa und Nordamerika.

Im Jahr 2013 stiegen die Umsätze der Top 100-Hersteller vor allem dank der

robusten Flugzeug-Absätze im zivilen Sektor zwar leicht geringer als noch

2012, aber immerhin noch um gesunde 4,8 Prozent. Die Rentabilität

verbesserte sich auf den Rekordstand in Höhe von 9,4 Prozent EBIT-Marge und

stieg dank wachsender Absätze und besseren Kostenmanagements auf

Vorkrisenniveau. Zulieferer erzielen hierbei naturgemäß höhere Gewinne als

die Hersteller selbst; der Unterschied beträgt hier 3,9 Prozentpunkte, da

sie von höheren Margen auf dem Markt für Zubehör und Ersatzteile

profitieren können. Damit genießen die Zulieferer einen eindeutigen Vorteil

im Hinblick auf die finanzielle Ertragskraft. Insbesondere beim Cash-Flow

Return auf Basis des eingesetzten Kapitals (CFRIC) zeigen sich die

nordamerikanischen Zulieferer mit CFRIC-Werten von 9,5 Prozent dank einer

Kombination aus höherer Rentabilität, Betriebsmittel-Management und

Kapazitätsauslastung den europäischen Unternehmen mit 5,2 Prozent klar

überlegen.

Umsätze und Flottenwachstum in der zivilen Luftfahrt profitieren vom

weltweiten Passagieraufkommen, so die Studie. Sie haben sich mit einer

Jahresrate von 4,8 Prozent über die vergangenen 20 Jahre ständig nach oben

entwickelt und werden wohl mit einer ähnlichen Geschwindigkeit in den

nächsten 20 Jahren weiter wachsen.

Die weltweite Zahl an Passagierflugzeugen hat Ende vergangenen Jahres

19.200 Stück erreicht, was einem Zuwachs von 78 Prozent über die letzten 20

Jahre entspricht. Laut Studie werden in den nächsten 20 Jahren weitere

32.000 Flugzeuge ausgeliefert werden, womit der Bestand - bereinigt um die

zu erwartenden Stilllegungen - noch einmal um 91 Prozent zulegen dürfte. Am

meisten sollte davon der asiatisch-pazifische Raum profitieren, der 2033

einen Anteil von 37 Prozent an der weltweiten Flugzeugflotte aufweisen

wird, während er heute bei nur 27 Prozent liegt.

Derzeit verzeichnen Airbus und Boeing einen Auftragsüberhang von insgesamt

10.600 Jets, was eine Zunahme von 17 Prozent gegenüber dem Jahr 2012

bedeutet. Laut Studie könnte damit 2013 der Höhepunkt im aktuellen

Konjunkturzyklus der Luftfahrtindustrie erreicht worden sein. Die letzten

Monate erwiesen sich nämlich bei den Ordereingängen als nicht mehr so

ergiebig. Der Auftragseingang könnte sich abschwächen, da zum einen der

Überhang Ende 2013 bei den meistverkauften Flugzeugtypen bereits für acht

Jahre Produktion ausreicht und zum anderen sich die Fluggesellschaften

ständig einem veränderten Marktumfeld anpassen müssen, entsprechend Pläne

für ihre Flotten überprüfen und die Mammut-Bestellungen der vergangenen

Jahre nun seltener werden dürften.

Die Umsätze der Fluggesellschaften steigen, aber die Rentabilität bleibt

gering und schwankt stark zwischen den wiedererstarkten US-Fluglinien und

ums Überleben kämpfenden Traditionsunternehmen.

Die Umsätze der Airlines sind von 2009 bis 2013 um 49 Prozent gestiegen und

die EBIT-Margen haben sich im selben Zeitraum von 0,4 Prozent über 3,0

Prozent in 2013 auf voraussichtlich 4,3 Prozent in 2014 zwar verbessert,

liegen aber immer noch weit unter den Erwartungen der Investoren. Außerdem

wird der Sektor stark geprägt von der anhaltenden Expansion von Fluglinien

aus dem Mittleren Osten, namentlich Etihad Airways, Qatar Airways und

Emirates, die durch gewaltige Bestellungen, Anschaffungen und weitreichende

kommerzielle Abkommen ihren Einfluss ständig ausweiten. Aufgrund ihrer

Funktion als Erstkunden für neue Flugzeugtypen und der immensen Größe ihrer

Bestellungen nehmen sie erheblichen Einfluss, insbesondere auf die

Entwicklung neuer Typen, auf Produktstrategie, Produktion und

Instandhaltung. Europäische Traditions- und Frachtfluglinien werden sich

daher auch weiterhin großen Herausforderungen gegenübersehen.

Aufgrund sinkender Umsätze, Herausforderungen aus dem internationalen

Geschäft und ungünstiger Kostenstrukturen steht der Verteidigungssektor vor

grundlegenden Veränderungen.

Die Verteidigungsausgaben in der westlichen Welt befinden sich nach einem

Rückgang um 13 Prozent in den vergangenen drei Jahren weiter im Sinkflug;

für einige Branchengrößen könnte das einen Umsatzrückgang von 20 bis 30

Prozent in den nächsten drei bis fünf Jahren bedeuten.

Gegen den Trend können sich die USA als weltweit größter Markt für

Verteidigungsgüter behaupten und bieten Wachstumschancen z.B. bei Drohnen,

Mini-Satelliten, Cyberwaffen und im Instandhaltungsgeschäft, insbesondere

dann, wenn Unternehmen erfolgreich flexible Geschäftsmodelle,

Partnerschaften und Lösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen entwickeln. Der

europäische Markt schwächt sich dagegen weiter ab und Anzeichen einer

Trendumkehr sind nicht in Sicht.

Wachstumsmärkte wie China oder Russland weisen meist stark

protektionistische Barrieren auf und das Geschäft wird dort an heimische

Unternehmen vergeben. Auf den wenigen Märkten ohne Zugangsbarrieren für

westliche Hersteller wie Saudi Arabien, Indien oder Brasilien nimmt der

Wettbewerb demzufolge dramatisch zu. Deshalb müssen sich europäische

Hersteller auf harte Zeiten einrichten, um die dringend überfälligen

Strukturveränderungen einzuleiten, die Produktionsbasis anzupassen und ihre

Industrien neu auszurichten.

Der Verteidigungsmarkt der Zukunft dürfte stark umkämpft und fragmentiert

sein. Die meisten Hersteller verändern derzeit ihr Profil und versuchen,

sich mit dem neuen Verteidigungsbudget zu arrangieren, von dem man

beispielsweise in den USA erwartet, dass es bis zum Jahr 2016 gegenüber

2010 um 40 Prozent auf 550 Mrd. USD sinken wird.

Die Raumfahrt ist ein Wachstumsmarkt, der immer noch stark subventioniert

wird und auf dem Herstellerunternehmen mit neuen Herausforderungen

konfrontiert werden.

Die Raumfahrtindustrie wächst seit 2007 mit einer Jahresrate von

durchschnittlich 8,6 Prozent und hat 2013 ein Volumen von 270 Mrd. USD

erreicht. Allerdings entfallen davon rund 30 Prozent auf staatliche

Finanzierungen. Die Studie von AlixPartners zeigt, dass für den nicht durch

öffentliche Mittel finanzierten Anteil die Wertschöpfung hauptsächlich in

den Bereichen Betrieb und Service von Satelliten stattfindet, wo rund

neunzig Prozent der Umsätze generiert werden, während die Herstellung und

der Start von Satelliten nur ca. zehn Prozent des Marktumsatzes ausmachen.

Alteingesessene Unternehmen der Branche müssen sich schnellstens neu

erfinden, um beispielsweise der Herausforderung durch SpaceX etwas

entgegensetzen zu können. Die kürzlich angekündigte Zusammenarbeit zwischen

Airbus und Safran in Form eines Joint Ventures könnte ein Schritt in die

richtige Richtung sein, um die Wettbewerbsfähigkeit des Ariane-Programms

wiederherzustellen, ebenso wie der bekannt gegebene Zusammenschluss von

Orbital und ATK, zweier Akteure aus den Bereichen Antrieb und Startsysteme.

In der Zwischenzeit haben Klein-Satelliten, auch Nano-Satelliten genannt,

den Weltraum für völlig neue Zielgruppen erschlossen: Diese kleineren

Satelliten bieten zwar nur eingeschränkte Funktionalitäten, jedoch liegen

die Kosten für Herstellung und Start mit 150.000 bis 1,0 Mio. USD bei einem

Bruchteil der sonst üblichen 200 Mio. bis 1 Mrd. USD, die bei einem

herkömmlichen voll ausgestatteten Satelliten zu Buche schlagen.

2. Die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie zeigt erste Anzeichen tief

greifender struktureller Veränderungen und könnte sich an der Schwelle

einer ganzen Reihe strategischer Umwälzungen befinden.

Der Gesamtgewinn im Bereich der zivilen Luftfahrt hat im vergangenen Jahr

einen Rekordstand von 48 Mrd. USD erreicht. Jedoch nimmt die Intensität des

Wettbewerbs zwischen Flugzeug-Herstellern, die ihren Marktanteil vergrößern

wollen, und den restlichen Marktteilnehmern in diesem Sektor weiter zu.

Der Anteil der Fluggesellschaften an den Erträgen in der der zivilen

Luftfahrt ist auf ca. 21 Mrd. USD und damit auf den Stand von 2007

zurückgekehrt, was eine Steigerung von 75 Prozent gegenüber 2012 bedeutet.

Allerdings liegen diese Erträge noch unter den Rekorden von 2010, was die

hohe Zyklizität des Geschäfts der Fluglinien, die stark von

wirtschaftlichen Schwankungen und Treibstoffpreisen abhängt, noch einmal

verdeutlicht. Der Gewinn der gesamten Luftfahrtindustrie (ohne Fluglinien)

ist 2013 auf das Rekordniveau von 26 Mrd. USD gestiegen, was eine Zunahme

von 65 Prozent gegenüber 2007 bedeutet.

Die Flugzeughersteller konnten ihre Gewinne seit 2007 beinahe verdreifachen

und beanspruchen mehr als ein Drittel der Erträge des gesamten

Luftfahrtsektors (ohne Fluggesellschaften) für sich, vor allem dank eines

Anstiegs der Umsätze um 7 Prozent jährlich und eines EBIT-Anstiegs von

durchschnittlich 3,4 Prozentpunkten, wobei Airbus die größten Zuwächse

verzeichnen konnte.

Neuester Branchentrend ist die Weiterentwicklung bereits existierender

Modelle, wie die Beispiele A320NEO, B737 MAX, B777X oder auch eventuell

A330 NEO zeigen, nachdem ein Jahrzehnt lang völlig neue Flugzeugbaureihen

wie die B787, der A380, der A400M oder der A350 entwickelt wurden.

Zahlreiche neue Wettbewerber setzen auf neue Flugzeugtypen mit einem

Mittelgang, wie beispielsweise die COMAC C919, die Irkut MS-21 oder die

C-Serie von Bombardier, wobei die Hersteller mit relevanten

Entwicklungsverzögerungen und mangelndem wirtschaftlichem Erfolg zu kämpfen

haben.

Triebwerks-, Komponenten- und Systemhersteller haben seit 2007 Umsatz- und

Gewinnsteigerungen in Höhe des Branchendurchschnitts erzielt. Allerdings

reichen diese nicht aus, um ihren Anteil am Gesamtgewinn der Branche

behaupten zu können, um den sie vor allem mit den Flugzeugherstellern

konkurrieren. Ein Ergebnis dieses intensiveren Konkurrenzkampfes ist die

Einführung eines neuen Geschäftsmodells bei einigen Flugzeugbaureihen, bei

dem die Triebwerkhersteller die Preise für Triebwerk und Triebwerkgehäuse

nicht mehr mit den Fluglinien, sondern direkt mit den Flugzeugherstellern

aushandeln, die wiederum die Gesamtkosten für Flugzeug und Antriebssystem

mit den Fluglinien verhandeln. Die starke Position der

Komponentenhersteller wird immer wieder von den Flugzeugherstellern auf den

Prüfstand gestellt, vor allem in Form von ambitionierten

Kostensenkungsprogrammen; zudem streben die Flugzeugbauer nach mehr

Einfluss auf dem Zubehör- und Ersatzteilmarkt sowie danach, die Kontrolle

über Kernsysteme und die Funktion als Systemintegrator bei neuen oder

aktualisierten Baureihen zu erhalten bzw. zurückzugewinnen. Der wachsende

Markt für Kabinenzubehör sowie die hohen Gewinnmargen, welche Zulieferer

erzielen können, locken auch Flugzeughersteller in dieses Segment. Im

Gegensatz dazu mussten Hersteller von Strukturkomponenten aufgrund

zusätzlicher Kosten für die Flugzeugentwicklung und vergleichsweise

geringer Standard-Gewinnmargen einen Rückgang ihres Anteils an den Erträgen

der Gesamtwertschöpfungskette zwischen 2007 und 2013 von acht auf zwei

Prozent verzeichnen. Die Gründe hierfür sind vor allem in Zusatzkosten bei

der Entwicklung neuer Flugzeugtypen und in relativ niedrigen Profitmargen

zu suchen.

Während die Profitabilität im Marktsegment Wartung, Reparatur und

Instandhaltung ("Maintenance, Repair, Overhaul" bzw. "MRO") gegenüber 2007

relativ stabil blieb, war der Anteil am Gesamtgewinn der Branche jedoch

rückläufig. Nur Marktteilnehmer mit einem klaren Alleinstellungsmerkmal

oder einer Premium-Positionierung konnten eine EBIT-Marge von 10 Prozent

oder mehr erzielen. Angezogen von den viel versprechenden Basisdaten werden

größere Flugzeug- und Komponentenhersteller, globale MRO-Marktführer und

Private Equity-Unternehmen wahrscheinlich stärker in dieses Marktsegment

investieren, um langfristig eine weltweite Flugzeugflotte, die sich in den

nächsten 20 Jahren fast verdoppeln wird, instand zu halten - und die

absehbare Marktkonsolidierung aktiv voranzutreiben.

Die Ampeln für eine Erholung der Übernahmetätigkeit stehen dank

kommerzieller Luftfahrt in diesem Jahr auf Grün.

Tatsächlich erfordert das aktuelle Branchenumfeld, das von steilen

Anlaufkurven des Produktionsvolumens (,Ramp-Ups') und einem Rekord an

Auftragsbeständen geprägt ist, signifikante Cash-Reserven, um die

Lieferfähigkeit gewährleisten zu können. Daher können nur Marktteilnehmer,

die einen hohen operativen Cash-Flow generieren, Firmenübernahmen

erfolgreich durchführen, ohne dadurch in eine lähmende Verschuldung zu

geraten. Viele größere Unternehmen verfügen über beträchtliche Barreserven,

die Cash-Ausstattung der börsennotierten Luft- und Raumfahrtkonzerne ist

gegenüber 2012 um acht Prozent auf 86 Mrd. USD angewachsen.

Die Studie zeigt, dass der Anteil der Firmenzusammenschlüsse und

-übernahmen in der zivilen Luftfahrt gegenüber dem Verteidigungs- und

Raumfahrtsektor seit seinem Tiefpunkt im Jahr 2010, als dieser Wert bei 32

Prozent lag, beständig gewachsen ist und im vergangenen Jahr 68 Prozent

erreichte, während Zusammenschlüsse von Verteidigungs- und

Raumfahrtunternehmen die verbleibenden 32 Prozent ausmachten - damit hat

sich das Verhältnis zwischen ziviler Luftfahrt einerseits und dem Segment

der Verteidigungs- und Raumfahrttätigkeiten andererseits innerhalb von nur

drei Jahren komplett umgekehrt.

Bislang scheint es, dass Zusammenschlüsse in der Luftfahrt- und

Verteidigungsindustrie zu einem großen Teil auf kurzfristigen Erwägungen in

Bezug auf komplexe Wertschöpfungsketten und steigende Produktivität beruhen

und mittelfristig durch das Erschließen der stark wettbewerbsgeprägten

Märkte in den Schwellenländern vorangetrieben werden. Zukünftig werden

langfristige strategische Betrachtungen, etwa der Wunsch nach neuer

Positionierung entlang der Wertschöpfungskette oder das Erschließen neuer

Einnahmequellen und zukunftsträchtiger Technologien, in den Vordergrund

rücken.

Im bisherigen Jahresverlauf 2014 hat die Transaktionsaktivität in der

Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie zugenommen und einige mögliche große

Deals, wie der Zusammenschluss von ATK und Orbital oder eine mögliche

strategische Neuausrichtung von BE Aerospace wurden bereits angekündigt.

3. Bahnbrechende Neuerungen können in Luftfahrt und Verteidigung zu

Durchbrüchen insbesondere bei der Produktgestaltung und in der

Serienproduktion führen.

Musterbeispiele für den Einsatz solcher revolutionären Technologien sind

zum Beispiel SpaceX, Expliseat, 3D-Druck, Big Data und innovative Ansätze

einiger Technologieriesen, neue Internet-Dienstleistungen zur Verfügung zu

stellen.

SpaceX (Space Exploration Technologies Corporation) könnte ein

bahnbrechender Innovator sein, wobei sich der Erfolg insbesondere an der

umgehenden Reaktion der Konkurrenz wie beispielsweise Airbus, Safran,

Orbital und ULA ablesen lässt. Die Schlüsselfaktoren lassen sich wie folgt

aufzählen:

- Schlanke und flache Struktur eines typischen Start-up Unternehmens

- Produktdesign, das auf Zuverlässigkeit, Modularität und

Wiederverwendbarkeit vor allem bei den Antrieben und den Trägerraketen

abzielt,

- Starke vertikale Integration und Verfügbarkeit aller relevanten

Unternehmensaktivitäten an einem Standort,

- Innovatives Geschäftsmodell mit einer aggressiven Marketing- und

Lobbying-Strategie sowie ein gleichzeitiger Angriff auf die drei

Hauptmärkte: kommerzielle Raketenstarts, staatliche Raketenstarts sowie

Raumfahrtmissionen, wie z.B. Lieferungen zur ISS oder die Entwicklung

der Orion-Raumkapsel.

Das Start-up Unternehmen Expliseat vertraut unter anderem auf eine

umfassende Design-Vereinfachung und die Nutzung fortschrittlicher

Materialien wie Verbundwerkstoffe und Titan, um eine dramatische

Gewichtsverringerung von Flugzeugsitzen von bis zu 50 Prozent zu erreichen.

Laut der Studie könnten diese neuen Sitze die Rahmenbedingungen im Bereich

der Flugzeugsitze derart verändern, dass sich eine vollständige Nachrüstung

einer Economy-Kabine schon nach weniger als drei Jahren bezahlt macht.

Beim Einsatz von 3-D-Metalldruckern sind Unternehmen aus der

Luftfahrtindustrie und dem Verteidigungssektor aufgrund der folgenden

Leistungsmerkmale führend: Sie ermöglichen eine maximale

Gestaltungsfreiheit im Produktdesign, Gewichtseinsparungen, optimiertes

Strömungsverhalten und werkzeuglose Produktion. Der Einsatz des 3D-Drucks

in der Luftfahrtindustrie wird sich in den kommenden acht Jahren auf ein

geschätztes Volumen von mehr als 10 Mrd. USD verfünffachen. Hauptsächlicher

Wachstumstreiber wird vor allem eine Verlagerung von der

Prototypenentwicklung hin zur Serienproduktion sein. Dabei wird der

Schwerpunkt auf hochwertigen Original- und Ersatzteilen mit metallischen

und nicht-metallischen Komponenten liegen, die gemäß auch auf Basis sehr

kurzfristiger Kundennachfrage und ohne Lagerhaltung hergestellt werden

können.

Als weitere bahnbrechende Neuerung im Bereich der Luft- und Raumfahrt

prognostiziert die Studie, dass Internetriesen wie beispielsweise Google

und Facebook suchen nach Lösungen suchen, um einen Internetzugang auch in

entlegenen Gegenden, die nicht durch traditionelle Lösungen (etwa über

geostationäre Satelliten) abgedeckt werden, zur Verfügung stellen zu

können. Zu diesen alternativen Technologien, die heute sowohl von

etablierten als auch von neuen Marktteilnehmern erforscht und getestet

werden, fallen auch die Klein-Satelliten von O3b ("Other 3 Billion"),

solarbetriebene Drohnen, wie sie z.B. Titan Aerospace oder Ascenta

herstellen, die kürzlich von Google bzw. von Facebook übernommen wurden,

oder auch Heliumballone, wie sie etwa im Rahmen des Google-Projekts "Loon"

zum Einsatz kommen.

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Über AlixPartners

AlixPartners steht als global tätiges Beratungsunternehmen für die

ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Unternehmen in komplexen

Restrukturierungs- und Turnaroundsituationen und für die Umsetzung

anspruchsvoller Ertragssteigerungsprogramme. Branchenexpertise und

weitreichende Erfahrung in Geschäftsprozessen in Verbindung mit

tiefgreifendem Know-how der finanziellen und operativen Restrukturierung

ermöglichen es AlixPartners, auf Herausforderungen in Konzernen,

Großunternehmen sowie bei mittelständischen Unternehmen einzugehen. In

zahlreichen Fällen haben erfahrene Manager von AlixPartners bei

herausfordernden Unternehmenssanierungen interimistisch Führungsfunktionen

übernommen. AlixPartners hat 1.100 Mitarbeiter in weltweit 18 Büros und ist

seit dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten. AlixPartners

ist im Web zu finden unter www.alixpartners.de

Weitere Informationen:

IRA WÜLFING KOMMUNIKATION

Dr. Reinhard Saller

T +49.(0)89. 2000 30-38

F +49.(0)89. 2000 30-40

reinhard.saller@wuelfing-kommunikation.de

Ende der Finanznachricht

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08.07.2014 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,

übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber

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277130 08.07.2014

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