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OTS: A.T. Kearney / Subsahara-Afrika: Großes Potenzial für internationale ...

Veröffentlicht am 17.03.2014, 10:02

Subsahara-Afrika: Großes Potenzial für internationale Einzelhändler

Düsseldorf (ots) - A.T. Kearney hat die Attraktivität von

Subsahara-Afrika für internationale Handelsunternehmen untersucht und

stellt 'African Retail Development Index' (ARDI) vor

Subsahara-Afrika ist eine aufstrebende Wachstumsregion für

internationale Einzelhändler. Das größte Wachstumspotenzial bietet

Ruanda. Auf den Plätzen zwei und drei stehen Nigeria und Namibia. Zu

diesem Ergebnis kommt die Studie 'African Retail Development Index',

die die Unternehmensberatung A.T. Kearney erstmals veröffentlicht

hat. Sie gibt Orientierung darüber, welche der schnell wachsenden

Märkte Subsahara-Afrikas für einen Markteintritt am geeignetsten sind

und worauf es jeweils ankommt. Aufgrund einer wenig organisierten

Handelslandschaft, einer fortschreitenden Urbanisierung und einer

zunehmend stabilen wirtschaftlichen Lage in vielen afrikanischen

Staaten birgt der Kontinent insgesamt ein immenses Wachstumspotenzial

für internationale Einzelhändler. Eine der größten Herausforderungen

bleibt allerdings die Errichtung einer funktionierenden Lieferkette.

Da sich die einzelnen Märkte stark voneinander unterscheiden, ist

beim Markteintritt ein ganz individuelles Vorgehen erforderlich. Für

die Top-10-Märkte haben die Autoren drei strategische

Herangehensweisen formuliert.

In Afrika dominieren nach wie vor traditionelle und nicht

filialisierte Formen des Einzelhandels, das heißt kleine, unabhängige

Geschäfte, Kioske und nicht-organisierte Freiluftmärkte. 90 Prozent

des Handels werden auf diese Weise betrieben. Der organisierte Handel

hingegen, wie er etwa in Malls, Einkaufszentren und an anderen

definierten Handelsplätzen stattfindet, befindet sich in den meisten

Ländern Subsahara-Afrikas noch in einem sehr frühen

Entwicklungsstadium und ist auf wenige städtische Gebiete begrenzt.

Dr. Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des

weltweiten Beratungsbereichs Handel, erklärt: 'Die Kombination aus

einer wenig organisierten Handelslandschaft, einer fortschreitenden

Urbanisierung und einer zunehmend stabilen wirtschaftlichen Lage in

vielen afrikanischen Staaten birgt ein immenses Wachstumspotenzial

für den internationalen Einzelhandel.'

Die attraktivsten Länder dafür sind Ruanda, Nigeria, Namibia,

Tansania und Gabun. Sie belegen die Plätze eins bis fünf des erstmals

erstellten 'A.T. Kearney African Retail Development Index' (ARDI).

Diese neue Studie gibt internationalen Einzelhändlern Orientierung

darüber, welche der schnell wachsenden Märkte Subsahara-Afrikas für

einen Markteintritt am geeignetsten sind und welche Besonderheiten

und Erfolgsfaktoren für die einzelnen Märkte gelten. Sie liefert

nicht nur eine Übersicht über die Märkte, die für expansionswillige

Einzelhändler heute am attraktivsten sind, sondern gibt auch

Aufschluss darüber, welche Märkte das größte Potenzial in der Zukunft

haben.

Top drei: Ruanda, Nigeria und Namibia

Der ARDI hat 48 Länder entlang der vier Dimensionen Marktgröße,

Marktsättigung, Länderrisiko sowie Zeitdruck untersucht. Bewertet

werden das Potenzial der einzelnen Länder sowie die Dringlichkeit,

mit der ein Markteintritt erfolgen sollte. Die Top-10-Liste umspannt

den gesamten Kontinent und beinhaltet drei Länder aus dem Osten, drei

aus dem Westen und vier aus dem Süden.

Warschun erklärt 'Zwar ist die Lage in allen Top-10-Ländern

vergleichsweise stabil, allerdings unterscheiden sie sich stark, vor

allem hinsichtlich Marktgröße und -sättigung. Das ist auch der Grund,

warum ein kleines Land wie Ruanda mit seinem zwar stark

fragmentierten, aber immer attraktiveren Markt im Ranking besser

abschneidet als Südafrika, wo die Sättigung höher und somit der

Wettbewerb bereits deutlich intensiver ist. Es ist sehr wichtig, dass

Einzelhändler verstehen, wo sich ein Land in der Entwicklung der

Handelslandschaft befindet und welche Entwicklungsstufen es

durchlaufen wird, bevor sie ihre Expansionsstrategie für Afrika

festlegen.'

Ruanda (Platz eins) ist eine der am schnellsten wachsenden

Volkswirtschaften Afrikas und verzeichnet ein jährliches BIP-Wachstum

von mehr als acht Prozent. Das Land verfügt über eine effiziente

Regierung und starke volkswirtschaftliche Indikatoren, so dass es

insbesondere für internationale Anbieter von Konsumgütern des

täglichen Bedarfs von besonderem Interesse ist.

Nigeria (Platz zwei) ist das bevölkerungsstärkste Land Afrikas und

nach Südafrika die zweitgrößte Volkswirtschaft des Kontinents. Sein

BIP wächst um sechs Prozent jährlich. 29 Prozent des BIP entfallen

auf den Groß- und Einzelhandel. Eine zunehmende Urbanisierung, eine

wachsende Mittelschicht, eine junge Bevölkerung sowie steigende

Verbraucherausgaben haben das Wachstum in vielen modernen und

internationalen Supermärkten angefacht.

Namibia (Platz drei) verfügt über ein BIP von knapp 13 Milliarden

US-Dollar und bietet vor allem auch aufgrund seines hohen

Pro-Kopf-Einkommens interessante Möglichkeiten für Einzelhändler, die

wettbewerbsfähige und differenzierte Produkte für die Mittel- und

Oberschicht anbieten können.

Handlungsempfehlungen für den Markteintritt

Die Autoren der Studie haben für die Top-10-Märkte drei

verschiedene Handlungsempfehlungen formuliert: Mit grundlegenden

Handelsformaten starten ('Start with Basics'), Schnelles Handeln

gefordert ('Move quickly') und Differenzierung gefragt

('Differentiate').

Mit grundlegenden Handelsformaten starten: Die große Mehrheit der

afrikanischen Staaten inklusive Ruanda, Tansania, Gabun und Äthiopien

weist eine begrenzte Marktsättigung auf, aber auch eine geringe

Marktreife. Zwar sind diese Märkte aufgrund einer vorteilhaften

demografischen Struktur und eines jüngeren Wachstumstrends

vielversprechend, allerdings sind die wesentlichen Handelsplätze nach

wie vor klein, verstreut und wenig organisiert. Das größte Potenzial

ist mit dem Angebot abgepackter Verbrauchsgüter verbunden.

Schnelles Handeln gefordert: Diese Märkte, zu denen aus der

Top-10-Liste nur Nigeria und Gabun zählen, zeichnen sich durch eine

starke Einzelhandelsdynamik und eine rasch wachsende Zielgruppe aus.

Einige etablierte sowie viele andere internationale

Handelsunternehmen planen dort bereits ihren Markteintritt. Es gilt,

keine Zeit zu verlieren, bevor sich diese sogenannten First Mover

einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie früh ihre Marken

etablieren und sich die Treue der Kunden sichern.

Differenzierung gefragt: In diesen Märkte Subsahara-Afrikas,

darunter Botswana, Namibia und Südafrika, ist der Einzelhandel am

weitesten entwickelt. Einige internationale Einzelhändler sind dort

bereits vertreten. Großes Potenzial bergen diese Märkte vor allem für

Einzelhändler, die in der Lage sind, differenzierte Produkte oder

Handelsformate anzubieten, die schwer zu finden sind und die eine

wachsende Mittelschicht sowie weltoffene Verbraucher ansprechen.

Matthias Rucker, Principal im Beratungsbereich

Konsumgüterindustrie und Handel von A.T. Kearney, sagt: 'Die

Entwicklung der Infrastruktur und der Supply Chain ist in Afrika von

Land zu Land sehr unterschiedlich. Das Potenzial und die Grenzen

eines jeden Landes zu verstehen, ist ein erfolgskritisches Element

einer jeden Expansionsentscheidung.'

Urbanisierung treibt Wachstum

Aktuell leben in Subsahara-Afrika knapp 900 Millionen Menschen.

Bis zum Jahr 2020 wird nahezu die Hälfte der afrikanischen

Bevölkerung in Städten leben. In dem Maße, wie das verfügbare

Einkommen steigt, entwickeln sich auch die Verbraucherausgaben. Sie

werden bis 2020 auf knapp eine Billion US-Dollar anwachsen. Auch wenn

der Markteintritt in Afrika mit großen Herausforderungen verbunden

ist, so sind die damit verbundenen Chancen unübersehbar.

Bisher ging die Einzelhandelsexpansion in Afrika vor allem von

einheimischen Playern aus. So ist der südafrikanische Einzelhändler

Shoprite in über 16 Ländern aktiv und Nakumatt aus Kenya betreibt

Geschäfte in Uganda, Ruanda und Tansania. Doch die internationalen

Einzelhändler holen auf. 2011 hat Wal-Mart den südafrikanischen

Einzelhändler Massmart übernommen und plant in den nächsten drei

Jahren 90 Supermärkte in ganz Afrika zu eröffnen. Zudem hat der

französische Einzelhändler Carrefour kürzlich angekündigt, sich in

vier westafrikanischen Ländern engagieren zu wollen.

Warschun abschließend: 'Eine funktionierende Lieferkette zu

errichten, bleibt eine massive Herausforderung. Trotz aller Hürden

aber hat Afrika einen Punkt in seiner wirtschaftlichen Entwicklung

erreicht, an dem internationale Einzelhändler nicht umhin kommen, das

beträchtliche Wachstumspotenzial in ihre strategischen Überlegungen

mit einzubeziehen.'

Ranking des African Retail Development Index und

Handlungsempfehlungen

Index Rank Land Handlungsempfehlung

1 Ruanda Mit grundlegenden Handelsformaten starten

2 Nigeria Schnelles Handeln gefordert

3 Namibia Differenzierung gefragt

4 Tansania Mit grundlegenden Handelsformaten starten

5 Gabun Schnelles Handeln gefordert

6 Ghana Mit grundlegenden Handelsformaten starten

7 Südafrika Differenzierung gefragt

8 Botswana Differenzierung gefragt

9 Mozambik Mit grundlegenden Handelsformaten starten

10 Äthiopien Mit grundlegenden Handelsformaten starten

Den vollständigen Studienbericht finden Sie hier:

http://www.atkearney.de/consumer-products-retail/ideas-insights

Über die Studie

Der 'African Retail Development Index' (ARDI) bewertet die Länder

Subsahara-Afrikas auf einer Punkteskala von eins bis 100. Je höher

die Platzierung in der Rangliste, desto größer das Potenzial und

desto dringlicher der Markteintritt. Die Länder, die Gegenstand der

Rangliste sind, wurden auf Basis von drei Kriterien vorausgewählt:

Ein Länderrisiko von 35 oder mehr im Länderrisikoindex von Euromoney,

eine Bevölkerungsgröße von mehr als 1,5 Millionen und ein

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (Kaufkraftparität) von mehr als 1.000

US-Dollar. Die ARDI-Punktzahlen basieren zu je 25 Prozent auf Länder-

und Geschäftsrisiko, Marktgröße, Marktsättigung und Zeitdruck.

OTS: A.T. Kearney

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