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Veröffentlicht am 17.01.2014, 11:07

Nahrungsmittelspekulation: Wie Schäuble vor den Hungermachern

einknickte - foodwatch-Aktion vor dem Bundesfinanzministerium

Berlin (ots) - ACHTUNG BILDREDAKTIONEN: FOTOS VON DER AKTION AB

CA. 11:30 UHR UNTER www.foodwatch.de/material-spekulation

Wolfgang Schäubles Amtssitz in der Berliner Wilhelmstraße ist

bereits umbenannt: 'Bundesministerium der Finanzen - eine Filiale der

Deutschen Bank', steht auf einem Schild auf der Natursteinfassade des

mächtigen Gebäudes. Aktivisten der Verbraucherorganisation foodwatch,

verkleidet als Mitarbeiter der Deutschen Bank, halten ein Portrait

des Ministers im goldenen Rahmen in die Höhe: 'Wolfgang Schäuble,

Mitarbeiter des Monats' steht über dem Logo der Deutschen Bank.

Daneben prangt der Text: 'Danke Wolfgang, unser Geschäft mit dem

Hunger darf weitergehen. Deine Deutsche Bank'.

Mit dieser Demonstration hat foodwatch heute Vormittag um 10.30

Uhr gegen die Haltung des Bundesfinanzministers im Kampf gegen die

Folgen von Nahrungsmittelspekulation protestiert. Herr Schäuble hatte

sich öffentlich stets für eine effektive Regulierung und eine

Eindämmung spekulativer Exzesse ausgesprochen - dieses Versprechen

bricht er nun, wenn er dem in dieser Woche ausgehandelten Kompromiss

bei der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID zustimmt. Diese wird

Spekulationsexzesse auf den Terminbörsen für Agrarrohstoffe nicht

verhindern und damit die Deutsche Bank und andere weiter machen

lassen wie bisher.

'Herr Schäuble ist als großer Regulierer gestartet und als

Bettvorleger von Anshu Jain gelandet. Der Bundesfinanzminister agiert

als willfähriger Dienstleister der Finanzindustrie', kritisierte

foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. 'Wer dieser verfehlten

EU-Richtlinie zustimmt, macht sich mitschuldig am Hunger in der Welt.

Nicht nur die Deutsche Bank, sondern auch Wolfgang Schäuble muss

jetzt als Hungermacher bezeichnet werden.'

Öffentlich hatte der Bundesfinanzminister stets 'eine strikte

Regulierung' gefordert, weil nur diese 'destabilisierende

Auswirkungen auf die Nahrungsmittelpreise' verhindern könnte. 'Kein

Finanzmarkt, kein Finanzakteur, kein Produkt darf mehr

unbeaufsichtigt bleiben', versprach Schäuble. Und zur Ende der 1990er

Jahre erfolgten Deregulierung, die Spekulationsexzesse erst möglich

gemacht hatte, sagte er betont selbstkritisch: 'Alle haben bei diesem

Wahnsinn mitgemacht - ich auch' (alle Zitate mit Originalquellen:

bit.ly/1mbZdqN).

Mit seiner Zustimmung zu dem in der Nacht zu Mittwoch von

Unterhändlern der EU-Mitgliedsstaaten, des Europaparlaments und der

Europäischen Kommission ausgehandelten Kompromiss sorge Schäuble nun

dafür, dass der Wahnsinn weitergeht, kritisierte

foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. Denn die Einigung auf die

Finanzmarktrichtlinie MiFID 2 sieht nur scheinbar eine strenge

Begrenzung der Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen vor. Zwar sollen

Positionslimits - also eine Begrenzung der Anzahl spekulativer

Kontrakte - eingeführt werden, allerdings nicht von einer zentralen

europäischen Aufsichtsbehörde, sondern von jedem EU-Staat selbst.

Dadurch ist ein Standortwettbewerb der Finanzplätze programmiert -

und in einem solchen Wettbewerb kann ein Land nur dann gewinnen, wenn

es möglichst laxe Limits setzt. Wollte eine Regierung mit strengen

Positionslimits zur Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation

beitragen, könnte sie dies nur zu Lasten der heimischen

Finanzindustrie und auf Kosten von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen

umsetzen.

Wolfgang Schäuble hatte im Juni 2013 bereits einem Entwurf des

Finanzministerrats für die MiFID-Richtlinie zugestimmt, der

zahlreiche Schlupflöcher zur Fortsetzung der ungezügelten

Agrarspekulation ließ. Im August 2013 kursierte dann jedoch ein

Positionspapier des Bundesfinanzministeriums, das eine Kehrtwende

darstellte: Dem Papier zufolge sprach sich die Bundesregierung vor

allem dafür aus, dass Positionslimits zentral und einheitlich gesetzt

werden. Mit einer Zustimmung zum MiFID-Kompromiss verabschiedet sich

Schäuble davon und erfüllt eine wesentliche Forderung der Deutschen

Bank. Diese hatte sich durch Lobbyarbeit und in den USA auch

juristisch massiv gegen die Einführung von Positionslimits zur Wehr

gesetzt.

Redaktioneller Hinweis:

- FOTOS VON DER AKTION AB CA. 11:30 UHR UNTER

www.foodwatch.de/material-spekulation

- foodwatch-Positionspapier zu MiFID 2 und zur Haltung Wolfgang

Schäubles: www.bit.ly/19xckQ7

- Wolfgang Schäuble und die Regulierung der Agrarspekulation -

Zitate und Quellen: www.bit.ly/1mbZdqN

OTS: foodwatch e.V.

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Pressekontakt:

foodwatch e.V.

Martin Rücker

E-Mail: presse@foodwatch.de

Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90

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