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Veröffentlicht am 30.11.2011, 15:08
'Börse Online'-Interview mit dem Wirtschaftsweisen Peter Bofinger

Uneinigkeit kostet Euro-Länder viel Geld

Frankfurt (ots) - Zinsen für Euro-Länder sind nicht

nachvollziehbar / USA, Großbritannien und Japan zahlen trotz höherer

Verschuldung geringere Zinsen / Gefahr einer Kreditklemme wächst

Eine Eurozone, in der alle 17 Mitgliedsländer einzeln auftreten,

macht sich nach Ansicht von Peter Bofinger, Mitglied des

Sachverständigenrats zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen

Entwicklung, das Leben selbst unnötig schwer. Amerikaner, Engländer

und Japaner hätten eine höhere Verschuldung als Portugiesen und

Spanier, sagte Bofinger im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse

Online' (Ausgabe 49/2011, EVT 1. Dezember). Trotzdem bekämen diese

Länder an den Märkten Geld für ein bis zwei Prozent. Die

Euro-Problemländer müssten wegen ihrer Uneinigkeit dagegen

unnötigerweise sieben Prozent oder mehr zahlen.

Von der Theorie einer Verschwörung der Angelsachsen gegen den Euro

hält Bofinger nichts. Vielmehr lasse sich die Reaktion der Märkte

ökonomisch erklären. 'Die Anleger wissen, dass die Notenbanken der

USA, Englands und Japans große Anleihe-Ankaufprogramme fahren, durch

die sie die Rückzahlung der betreffenden Staatsanleihen

gewährleisten', erklärte er. Diese Bonds seien also zu 100 Prozent

sicher.

Ein Problem sei, dass derzeit einige negative Dinge zusammenkämen.

Von den Banken werde gefordert, dass sie Ihr Eigenkapital erhöhen.

Sie bekämen aber im gegenwärtigen Umfeld kein neues Eigenkapital.

'Die Europäische Bankenaufsicht verschärft das Problem jetzt noch,

indem sie fordert, Staatsanleihen müssten künftig ebenfalls mit

Eigenkapital unterlegt werden, was bisher nicht der Fall war',

stellte der Ökonom fest. Dadurch werde die Gefahr einer Kreditklemme

immer größer.

Originaltext: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67525

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Pressekontakt:

Ludwig Heinz, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien

Tel.: 0 69/15 30 97 -7 53, Fax: 0 69/15 30 97 -7 99

E-Mail heinz.ludwig@guj.de

www.boerse-online.de

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