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Veröffentlicht am 22.11.2011, 20:51
Börsen-Zeitung: Die EBA schafft das schon, Kommentar zur Commerzbank

von Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots) - Wenn die deutschen Banken sich nicht selbst den

Rest geben, keine Sorge: Die European Banking Authority (EBA) schafft

das schon. Im Sommer bogen die europäischen Aufseher die

Eigenkapitalregeln gegen geltendes Recht, gegen jede wirtschaftliche

Logik und gegen frühere eigene Zusagen sowie ohne Legitimation so

zurecht, dass die robust durch die Krise gekommene Helaba gegen die

Wand gefahren wäre, hätte sie sich dem EU-weiten Bankenstresstest

nicht in letzter Minute entzogen. Diesmal legt es die Behörde nun

offenbar darauf an, die Commerzbank sturmreif zu schießen. Dazu

werden die Berechnungsgrundlagen für den von der EBA ohnehin, so der

Bankenverband, 'plötzlich aus dem Hut gezauberten' aktuellen

Blitzstresstest so lange manipuliert, bis die Gelben garantiert durch

die Prüfung rasseln.

Keine vier Wochen ist es her, da hatte die EBA der Commerzbank

einen Kapitalbedarf von 2,9 Mrd. Euro attestiert. Nun sollen es

schwuppdiwupp 5 Mrd. Euro sein. Wenn es um Vertrauensbildung geht -

Vertrauen der Kunden, der Investoren und der Öffentlichkeit in den

Bankenmarkt, aber auch Vertrauen nicht zuletzt der Beaufsichtigten in

die Aufsicht -, zeichnet sich die EBA durch eine ganz steile

Lernkurve aus. Nur verläuft diese ausgehend vom Nullpunkt leider

steil nach unten.

Damit ist klar: Die Commerzbank hockt - ebenso wie ein paar andere

europäische Institute - in der Falle. Eine Kapitalerhöhung über den

Markt kann der deutsche Branchenzweite, dessen Aktienkurs sich schier

unaufhaltsam dem rechnerischen Nennwert von 1 Euro zu nähern scheint,

vergessen. Weiter schrumpfen? Die Bank, die schon nach dem Stand vom

Monatsanfang weitere risikogewichtete Aktiva von 30 Mrd. Euro aus der

Bilanz quetschen wollte, um die (inzwischen überholten)

EBA-Anforderungen zu erfüllen, kann sich ja schlecht von jetzt auf

gleich in Luft auflösen. Also zum dritten Mal zum Bankenrettungsfonds

Soffin? Nicht mit Vorstandschef Martin Blessing: 'Ich gehe da nicht

noch mal hin.' Seine amtierenden Kollegen vermutlich auch nicht.

Das wahrscheinlichste Szenario ist mithin, dass das

teilverstaatlichte Institut - kaum hat es den größten Teil der

stillen Einlagen des Soffin zurückgezahlt - ein weiteres Mal die

Hilfe der Steuerzahler in Anspruch nehmen muss, dann allerdings unter

neuer Führung. Ist es das, was die EBA will? Realistische

Alternativen sind kaum vorstellbar, wenn die europäischen Aufseher

nicht zur Besinnung kommen und die Regierungen in der EU es

fahrlässig unterlassen, die Verantwortlichen der Londoner Behörde zur

Räson zu bringen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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