BINZ/BREMERHAVEN (dpa-AFX) - Neben dem Richtungsstreit kämpft die AfD weiterhin auch mit anderen internen Querelen. Am Wochenende hat sich das auf zwei Landesparteitagen gezeigt.
MECKLENBURG-VORPOMMERN: Drei Monate vor der Landtagswahl hat die Nordost-AfD die umstrittene Schweriner Kommunalpolitikerin Petra Federau vom aussichtsreichen Listenplatz drei gestrichen. Auf einem Sonderparteitag am Samstag in Binz votierten 84 von 137 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern für ihre Abwahl. Federau wurde parteischädigendes Verhalten vorgeworfen, weil sie bei der Nominierung im Februar verschwiegen haben soll, dass sie für einen Escort-Service arbeitete, der junge Frauen auch in arabische Länder wie Abu Dhabi und Dubai vermittelt haben soll. Federau ist als AfD-Direktkandidatin in Schwerin nominiert und kann somit auch nach Streichung von der Landesliste bei der Wahl am 4. September antreten. In Umfragen kommt die AfD in Mecklenburg-Vorpommern auf 18 Prozent. BREMEN: Die nach Rücktritten und Machtkämpfen zerstrittene Stadtstaat-AfD kommt nicht zur Ruhe. Zwei neue Vorstandsmitglieder wurden auf einem Sonderpartei am Sonntag in Bremerhaven nur mit sehr schwachen Ergebnissen gewählt, obwohl sie ohne Gegenkandidaten antraten: Peter Jadasch erhielt als zweiter Vorsitzender knapp 60 Prozent, Susanne Schmidt als zweite stellvertretende Vorsitzende etwa 56 Prozent. Zwei offene Beisitzerposten konnte die Partei mangels Kandidaten nicht besetzen. Geprägt war der Parteitag von hitzigen Debatten. Wiederholt kritisierten Mitglieder Arbeit und Stil des Vorstands. Dieser will den einzigen AfD-Abgeordneten und drei andere Mitglieder aus der Partei ausschließen. Sie hätten versucht, die Partei zu spalten, begründete Landeschef Frank Magnitz auf dem Parteitag den Ausschlussantrag. Der Abgeordnete Alexander Tassis wiederum fordert die Abwahl der Parteiführung.