OSNABRÜCKER (dpa-AFX) - "Neue Osnabrücker Zeitung" zu Schäubles Hitler-Vergleich
Geschichtliche Vergleiche sind so gut wie immer schwierig. Ereignisse der Vergangenheit lassen sich wegen ihrer Einzigartigkeit und wegen der besonderen Verhältnisse stets nur begrenzt vergleichen, und die Gefahr von Missverständnissen ist enorm hoch. Dennoch: Völlig abwegig ist es keineswegs, wenn Finanzminister Wolfgang Schäuble die Argumente vergleicht, mit denen sich Nazi-Deutschland 1938 das Sudetenland einverleibt hat und Russland jetzt die Halbinsel Krim. Wohlgemerkt: Es geht ja nicht um einen direkten Vergleich des deutschen Diktators Adolf Hitler mit dem autoritären Kreml-Herrscher Wladimir Putin. So ein Vergleich wäre zweifellos unangemessen und ein berechtigter Grund zur Empörung. Hier wird Schäuble von Kritikern bewusst missverstanden.b