📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

ROUNDUP 2: Radikalkur bei Varta - Aktionäre sollen leer ausgehen

Veröffentlicht am 22.07.2024, 15:18
© Reuters.
VOWG
-
VAR1
-
P911_p
-

(mehr Details u.a. zu Porsche (ETR:P911_p), Entwicklung aktualisiert)

ELLWANGEN (dpa-AFX) - Die Lage beim strauchelnden Batteriekonzern Varta (ETR:VAR1) spitzt sich zu. Im Kampf ums Überleben greift das Unternehmen nun zu drastischeren Maßnahmen: Die Alt-Aktionäre sollen aus dem Konzern gedrängt werden, Gläubiger auf einen Großteil ihres Gelds und ihrer Ansprüche verzichten. Auch Investoren sollen an Bord kommen. Damit solle eine mögliche Insolvenz von Varta abgewendet werden, hieß es.

Um die Pläne in die Tat umsetzen zu können, hat der Konzern aus Ellwangen am Sonntag angekündigt, beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) anzuzeigen. Ein Gerichtssprecher bestätigte am Montag, dass eine solche Anzeige eingegangen sei.

Varta schon länger in der Krise

Der Batteriekonzern steckt schon länger in der Krise, weil die Geschäfte nicht mehr rund laufen. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, zum Beispiel für Kopfhörer, schwankt stark. Außerdem klagte Varta zuletzt über Billig-Konkurrenz aus China sowie anhaltende Probleme in den Lieferketten. Zu allem Überfluss hatten Hacker im Februar Vartas Computersysteme attackiert und die Produktion für mehrere Wochen lahmgelegt.

Der Aktienkurs ist daher schon länger auf Talfahrt. Im Juni hatte Varta wegen mangelnder Nachfrage zudem seine Umsatzziele kassiert. Zuvor hatte der Konzern auch eingestehen müssen, dass das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr ausreicht, um wie geplant bis Ende 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren.

Aktionäre sollen leer ausgehen

Nun liegen neue Restrukturierungsvorschläge auf dem Tisch. Und die haben es in sich, vor allem für Aktionäre: Die Vorschläge sehen vor, zunächst Varta-Aktien ohne Kompensation einzuziehen. In einem zweiten Schritt sollen daraufhin das Grundkapital erhöht und neue Aktien ausgegeben werden. Von möglichen neuen Investoren abgesehen wären aber alle bisherigen Aktionäre von einem Kauf ausgeschlossen.

Die bestehenden Anteilseigner dürften dem Verlust ihres Aktienpakets und dem kompletten Herausdrängen aus dem Unternehmen nach Varta-Einschätzung aber kaum mit der nötigen Mehrheit zustimmen. Daher das Verfahren mit dem komplizierten Namen: Dessen Zweck ist, zu verhindern, dass ein operativ lebensfähiges Unternehmen in die Pleite rutscht. Dabei kann der Widerstand einzelner Gläubiger, aber auch der Aktionäre, ausgehebelt werden.

Wohl aus Angst vor dem Totalausfall stürzte die Aktie am Montag ab. Zeitweise ging es rund 80 Prozent nach unten. Varta war 2017 für 17,50 Euro je Aktie an die Börse gebracht worden und war lange Zeit gefragt. Anfang 2021 war der Kurs bis auf 181,30 Euro gestiegen. Seither geht es aber nach unten. Zum Wochenstart kosteten die Aktien zuletzt noch 3 Euro. Der Börsenwert des Unternehmens lag damit bei noch rund 128 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte der Aktien sind im Eigentum von Montana Tech Components, die wiederum dem Aufsichtsratschef Michael Tojner gehört.

Rettung aus Stuttgart-Zuffenhausen?

Das Verfahren soll die Grundlage für die Neuaufstellung von Varta sein. Dafür benötigen die Schwaben auch Geld in hoher zweistelliger Millionenhöhe. Zur Deckung sei auch die Beteiligung von Finanzgläubigern und Investoren vorgesehen, hieß es.

Aktuell wird darüber verhandelt - unter anderem mit dem bisherigen Mehrheitseigentümer Michael Tojner und dem Sportwagenbauer Porsche. Erst zu Beginn des Monats war bekanntgeworden, dass die Volkswagen (ETR:VOWG) -Tochter mit Varta über eine Übernahme des E-Auto-Batteriegeschäfts verhandelt. Die beiden Unternehmen arbeiten bei Hochleistungs-Batteriezellen eng zusammen.

Die Zuffenhausener bestätigte Verhandlungen: "Das Ziel unseres Engagements wäre, diese Schlüsseltechnologie am Standort Deutschland zu erhalten", hieß es. Voraussetzung dafür sei eine gesunde finanzielle Basis von Varta: "Unter bestimmten Umständen könnten wir uns daher vorstellen, uns auch an einer finanziellen Neuaufstellung der Varta AG insgesamt zu beteiligen." Die Zellen von Varta sollen in der 911er-Baureihe zum Einsatz kommen.

Restrukturierung sieht Schuldenschnitt vor

Zudem soll es einen Schuldenschnitt geben. Bei den Verbindlichkeiten, die Varta großen Kreditgebern wie Banken und Hedgefonds schuldet, geht es dem Vernehmen nach um eine Summe von knapp einer halben Milliarde Euro. Gläubigervertreter setzen daher darauf, enger in die geplanten Rettungsschritte eingebunden zu werden.

Mehrheitseigner Tojner zufolge ist das Verfahren die einzige Möglichkeit, dem Unternehmen eine gute Perspektive zu geben. "Gemeinsam mit dem Management wurden alle Alternativen abgewogen, die Entscheidung ist keinem leichtgefallen.". Wichtigstes Ziel sei gewesen, die Schuldenlast zu reduzieren. Um das laufende Geschäft zu stabilisieren, reiche das Kapital nicht. "Wir müssen diesen Schritt setzen, um Varta eine Zukunft zu geben, fast 4.000 Arbeitsplätze zu sichern und das Unternehmen als Wirtschaftsfaktor in der Region und vor allem als Technologieträger für Europa zu erhalten.


In eigener Sache: Großer Summer Sale bei InvestingPro! Sind Sie bereit, Ihre Aktienauswahl zu revolutionieren? Lassen Sie mühsame Recherchen und unsichere Entscheidungen hinter sich! Mit ProPicks - unserem KI-Tool - erhalten Sie jeden Monat über 100 Top-Aktien. Unsere Picks haben seit 2013 den S&P um unglaubliche 1.300 % übertroffen. Werden Sie Teil der exklusiven ProPicks-Community und schlagen Sie den Markt. Nutzen Sie jetzt unseren exklusiven Rabatt: Geben Sie bei Ihrer Bestellung den Code "PROTRADER" ein und sichern Sie sich bis zu 60 % Rabatt. Aber beeilen Sie sich - nur für kurze Zeit! Hier klicken und Rabattcode nicht vergessen!

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.