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KASSEL (dpa-AFX) - Beim Düngemittel- und Salzproduzent K+S F:SDF wächst nach den Umwälzungen im Kalimarkt die Zuversicht: Im dritten Quartal erholten sich die Düngemittelpreise überraschend deutlich, zudem bestellten Kunden aus Nordamerika vor dem Winter viel Tausalz. Die Prognosen für 2014 hob der Vorstand daher an. Mit dem Plus beim operativen Ergebnis im dritten Quartal sei nun "ein leichter Aufwärtstrend erkennbar", sagte Konzernchef Norbert Steiner am Donnerstag. Umsatz und operativer Gewinn legten im Jahresvergleich zu. Nach einem schwachen ersten Halbjahr stehen nach neun Monaten aber noch Rückgänge in der Zwischenbilanz.
Obwohl sich die Kalipreise weiter erholen und die Nachfrage robust sei, blieb der Durchschnittspreis für Kali- und Magnesium noch gut zehn Prozent hinter dem Vergleichswert des Vorjahres zurück, erklärte Steiner. Nach neun Monaten liege das Preisniveau im Schnitt bei 269 Euro je Tonne, verbessere sich aber von Quartal zu Quartal. Die Erholung sei insgesamt etwas stärker ausgefallen als erwartet. Positive Impulse kamen auch vom Salzgeschäft. Im Nordamerika sei die Nachfrage wegen des strengen Winters vor einem Jahr hoch. Der höhere Salzabsatz glich den Preisrückgang im Düngergeschäft aber nur teilweise aus. Insgesamt legte der Umsatz im dritten Quartal aber um gut ein Prozent auf 827 Millionen Euro zu.
PROGNOSEN ERHÖHT
Für dieses Jahr rechnet der Konzern nun mit einem geringeren Umsatzrückgang. Die Erlöse dürften auf 3,7 bis 3,9 Milliarden Euro sinken, nach 3,95 Milliarden Euro im Vorjahr, hieß es. Bisher hatte K+S einen Rückgang auf 3,65 bis 3,85 Milliarden Euro erwartet. Für das operative Ergebnis (Ebit I) stellte der Konzern nun 580 bis 640 Millionen Euro in Aussicht, nach 656 Millionen ein Jahr zuvor. Bisher waren 490 bis 570 Millionen Euro anvisiert worden. Darin sind Versicherungsleistungen nach dem Grubenunglück in Unterbreizbach enthalten.
K+S spürt nach wie vor die Auswirkungen des Preisrutsches aus dem vergangenen Jahr, als das Ende einer Vertriebs-Allianz die Branche erschüttert hatte. Mit einem Sparprogramm steuert der Konzern gegen. "Wir werden in unseren Sparanstrengungen nicht nachlassen", sagte Finanzchef Burkhard Lohr in einer Videobotschaft. Auch an den milliardenschweren Ausbauplänen in Kanada werde festgehalten. Dort baut K+S ein Kaliwerk, das im Sommer 2016 in Betrieb gehen soll.
AKTIE GEFRAGT
Geschäftlich lief es im dritten Quartal besser für den Konzern als Analysten erwartet hatten. So machten sich die positive Entwicklung im Salzgeschäft und die Sparmaßnahmen beim operativen Gewinn bemerkbar. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Bewertungsveränderungen von Derivaten (Ebit I) legte um knapp 16 Prozent auf 134 Millionen Euro zu. Bei dieser Kennzahl werden insbesondere Kosten für die Wechselkursabsicherung herausgerechnet. Unter dem Strich steht ein bereinigter Gewinn aus fortgeführtem Geschäft von 76,3 Millionen Euro - ein Plus von 6,56 Prozent. K+S wolle "baldmöglichst" in Puncto Dividende zur alten Ausschüttungspolitik zurückkehren, sagte Lohr.
Am Finanzmarkt kam dies gut an. K+S-Aktien legten gegen Mittag um 1,68 Prozent zu und waren einer der stärksten Werte im Dax. Händler und Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen positiv überrascht. "Mit guten Zahlen wurde zwar schon gerechnet, aber nun haben sie auch noch die Prognose erhöht", sagte ein Händler. Auch aus Sicht von DZ-Bank-Analyst Heinz Müller schnitt K+S besser als erwartet ab. Der angehobene Jahresausblick sei ebenfalls eine positive Überraschung.tb
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