PALO ALTO (dpa-AFX) - Hewlett-Packard hat wegen der verlustreichen Übernahme der Software-Firma Autonomy jetzt auch eine Aktionärsklage am Hals. Ein Anleger zog vor Gericht in Kalifornien und verlangt Wiedergutmachung für alle Investoren, die HP-Aktien zwischen dem 19. August 2011 und dem 20. November dieses Jahres kauften.
Hewlett-Packard hatte vor einer Woche eine riesige Abschreibung von 8,8 Milliarden US-Dollar auf die britische Firma Autonomy bekanntgegeben. Damit war fast der gesamte Kaufpreis von über 10 Milliarden Dollar verpufft. Hewlett-Packard wirft der früheren Autonomy-Führung Bilanzmanipulationen vor, Gründer Mike Lynch wies den Vorwurf zurück. Er führt die Differenzen zumindest teilweise auf Unterschiede zwischen britischer und amerikanischer Buchhaltung zurück.
Unter den Beklagten sind nun der damalige HP-Chef Léo Apotheker und die heutige Konzernlenkerin Meg Whitman, wie aus am Montag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Der frühere SAP-Chef Apotheker wollte Hewlett-Packard stärker auf lukrativere Geschäftsbereiche wie Software ausrichten und dafür die PC-Produktion abtrennen. Der Kauf von Autonomy war ein Herzstück dieser Strategie. Im Visier der Klage stehen auch Finanzchefin Cathie Lesjak sowie frühere Chefbuchhalter James Murrin, der zwischenzeitlich Aktien im Wert von 3,5 Millionen Dollar verkauft habe.
Der Investor wirft HP unter anderem vor, die Geschäftsentwicklung zu rosig dargestellt zu haben, was zu einem überteuerten Aktienpreis geführt habe. Er nimmt dabei auch die Übernahme des Dienstleisters EDS ins Visier, bei der es ebenfalls eine Milliarden-Abschreibung gab. Nach Bekanntgabe der Probleme bei Autonomy war die Aktie dann um mehr als zehn Prozent abgestürzt. Laut US-Medienberichten wurde auch die Bundespolizei FBI eingeschaltet. Dem 'Wall Street Journal' zufolge gab es bereits vor Jahren Zweifel an der Buchführung bei Autonomy, die jedoch folgenlos blieben.
Laut HP gehen etwa fünf Milliarden Dollar der Abschreibung auf die Bilanzierungstricks zurück. Eine genauere Aufschlüsselung der Zahl legte der Konzern bisher nicht vor. Der klagende Investor betont, dass Hewlett-Packard bereits seit Monaten nach einem Hinweis eines ranghohen Autonomy-Managers ermittelte - ohne den Markt darüber informiert zu haben. Autonomy-Gründer Lynch wurde von HP bereits im Mai herausgedrängt./so/DP/jha
Hewlett-Packard hatte vor einer Woche eine riesige Abschreibung von 8,8 Milliarden US-Dollar auf die britische Firma Autonomy bekanntgegeben. Damit war fast der gesamte Kaufpreis von über 10 Milliarden Dollar verpufft. Hewlett-Packard wirft der früheren Autonomy-Führung Bilanzmanipulationen vor, Gründer Mike Lynch wies den Vorwurf zurück. Er führt die Differenzen zumindest teilweise auf Unterschiede zwischen britischer und amerikanischer Buchhaltung zurück.
Unter den Beklagten sind nun der damalige HP-Chef Léo Apotheker und die heutige Konzernlenkerin Meg Whitman, wie aus am Montag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Der frühere SAP
Der Investor wirft HP unter anderem vor, die Geschäftsentwicklung zu rosig dargestellt zu haben, was zu einem überteuerten Aktienpreis geführt habe. Er nimmt dabei auch die Übernahme des Dienstleisters EDS ins Visier, bei der es ebenfalls eine Milliarden-Abschreibung gab. Nach Bekanntgabe der Probleme bei Autonomy war die Aktie dann um mehr als zehn Prozent abgestürzt. Laut US-Medienberichten wurde auch die Bundespolizei FBI eingeschaltet. Dem 'Wall Street Journal' zufolge gab es bereits vor Jahren Zweifel an der Buchführung bei Autonomy, die jedoch folgenlos blieben.
Laut HP gehen etwa fünf Milliarden Dollar der Abschreibung auf die Bilanzierungstricks zurück. Eine genauere Aufschlüsselung der Zahl legte der Konzern bisher nicht vor. Der klagende Investor betont, dass Hewlett-Packard bereits seit Monaten nach einem Hinweis eines ranghohen Autonomy-Managers ermittelte - ohne den Markt darüber informiert zu haben. Autonomy-Gründer Lynch wurde von HP bereits im Mai herausgedrängt./so/DP/jha