HAMBURG (dpa-AFX) - Volkswagen greift beim Lastwagenhersteller MAN zunehmend nach der vollen Kontrolle. 'Wir behalten uns alle Möglichkeiten offen', sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch bei der Hauptversammlung des Konzerns am Donnerstag in Hamburg auf die Frage, ob VW die verbliebenen Aktionäre irgendwann bei MAN herausdrängen wolle. Die Optionen beinhalteten einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, sagte Pötsch. Diesem müssten drei Viertel der Aktionäre bei der MAN-Hauptversammlung zustimmen. VW hält inzwischen rund 74 Prozent der Stammaktien am Münchner Traditionsunternehmen.
Für die MAN-Hauptversammlung an diesem Freitag ist ein Gewinnabführungsvertrag, den es etwa bereits bei Audi gibt, noch kein Thema. Allerdings sollen dann neben VW-Chef Martin Winterkorn auch Finanzchef Hans Dieter Pötsch und der für Nutzfahrzeuge zuständige Konzernvorstand Jochem Heizmann in den MAN-Aufsichtsrat gewählt werden. Die EU-Kommission hatte dieses Vorhaben vor der Genehmigung kritisch gesehen, nun gilt die Wahl jedoch als sicher. VW-Chefaufseher Ferdinand Piëch ist bereits Vorsitzender des Gremiums bei MAN, daneben hat Audi-Chef Rupert Stadler einen Sitz.
Volkswagen hatte sich Mitte des vergangenen Jahres für rund 3,4 Milliarden Euro knapp 56 Prozent der MAN-Papiere gesichert. Zuvor hatten die Wolfsburger durch das Überschreiten der 30-Prozent-Marke ein Pflichtangebot an die MAN-Aktionäre ausgelöst. Die EU-Kommission genehmigte die Mehrheitsübernahme schließlich im November 2011.
Die Konzernspitze will einen integrierten Lastwagenkonzern aus MAN und der schwedischen Tochter Scania unter dem Dach der Konzernmutter bilden. Das VW-Management plant, das Geschäft mit schweren Lastwagen künftig zu bündeln. Wie die Struktur am Ende aussehen wird, ist aber noch offen. Bekannt sind lediglich die grundlegenden Ziele. So sollen Kosten sinken, die Entwicklung einfacher werden und die Marken eigenständig bleiben.
Auch bei Hauptversammlung hielt sich VW bedeckt. 'Für die weitere Ausgestaltung eines integrierten Nutzfahrzeugkonzerns stehen uns dabei alle Optionen offen, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn. In der Branche gibt es Zweifel, ob die einstigen Erzrivalen MAN und Scania wirklich zusammenpassen. Winterkorn betonte, dass die markenübergreifende Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich intensiviert worden sei.
Derzeit feilen Arbeitsgruppen beider Hersteller daran, die Zusammenarbeit auf eine gemeinsame Grundlage zu stellen und Sparpotenziale zu finden. Das Verhältnis zwischen den beiden traditionsreichen Unternehmen MAN und Scania gilt nach einem gescheiterten Übernahmeversuch von MAN seit Jahren als nicht einfach./enl/he
Für die MAN-Hauptversammlung an diesem Freitag ist ein Gewinnabführungsvertrag, den es etwa bereits bei Audi
Volkswagen hatte sich Mitte des vergangenen Jahres für rund 3,4 Milliarden Euro knapp 56 Prozent der MAN-Papiere gesichert. Zuvor hatten die Wolfsburger durch das Überschreiten der 30-Prozent-Marke ein Pflichtangebot an die MAN-Aktionäre ausgelöst. Die EU-Kommission genehmigte die Mehrheitsübernahme schließlich im November 2011.
Die Konzernspitze will einen integrierten Lastwagenkonzern aus MAN und der schwedischen Tochter Scania
Auch bei Hauptversammlung hielt sich VW bedeckt. 'Für die weitere Ausgestaltung eines integrierten Nutzfahrzeugkonzerns stehen uns dabei alle Optionen offen, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn. In der Branche gibt es Zweifel, ob die einstigen Erzrivalen MAN und Scania wirklich zusammenpassen. Winterkorn betonte, dass die markenübergreifende Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich intensiviert worden sei.
Derzeit feilen Arbeitsgruppen beider Hersteller daran, die Zusammenarbeit auf eine gemeinsame Grundlage zu stellen und Sparpotenziale zu finden. Das Verhältnis zwischen den beiden traditionsreichen Unternehmen MAN und Scania gilt nach einem gescheiterten Übernahmeversuch von MAN seit Jahren als nicht einfach./enl/he