PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Fallende Ölpreise dank nachlassender Sorgen über eine weitere Eskalation in Nahost haben den wichtigsten europäischen Börsen am Montag Gewinne beschert. Zugleich hielten sich Anleger aber mit größeren Engagements zurück, denn zum einen nimmt die Berichtssaison in den USA - und allmählich auch in Europa - Fahrt auf. Zum anderen stehen im Wochenverlauf wichtige Konjunkturdaten an, so etwa Inflationsdaten aus Deutschland und dem Euroraum sowie aus den USA das Bruttoinlandsprodukt und die ISM-Daten für das verarbeitende Gewerbe. Für Unsicherheit sorgt obendrein die US-Präsidentschaftswahl am Dienstag nächster Woche.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging mit einem Plus von 0,54 Prozent auf 4.969,83 Punkte aus dem Tag. Der SMI gewann in Zürich 0,44 Prozent auf 12.237,97 Punkte. Der FTSE 100 in London stieg um 0,45 Prozent auf 8.285,62 Zähler.
"Israels Vergeltungsschlag auf den Iran beschränkte sich auf Raketen- und Luftverteidigungsanlagen und war damit zurückhaltender als befürchtet", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets (LON:CMCX). Daher würden nun geopolitische Risiken an den Märkten zunehmend ausgepreist, was sich zuvorderst am Ölpreis bemerkbar gemacht habe.
Wegen der rückläufigen Ölpreise gaben in London Shell (ETR:R6C0) und BP (LON:BP) um jeweils um etwa eineinhalb Prozent nach. Im EuroStoxx 50 zählten Eni (BIT:ENI) mit einem Kursverlust von 1,6 Prozent und Totalenergies (EPA:TTEF) mit minus 0,9 Prozent zu den größten Verlierern.
Aktien von Fluggesellschaften (NYSE:JETS) waren angesichts des Ölpreisrutsches hingegen gefragt. Für die Anteile von Air France-KLM (EPA:AIRF) etwa ging es in Paris um 3,8 Prozent nach oben. In London stiegen Easyjet (LON:EZJ) um knapp drei Prozent und IAG (LON:ICAG) um knapp zwei Prozent. Ryanair (IR:RYA) gewannen in Dublin etwas mehr als ein Prozent.
Besonders im Fokus standen jedoch die Aktien des Medizintechnikunternehmens Philips (ETR:PHI1) , die an der Euronext um fast 17 Prozent einbrachen. Fortgesetzte Probleme im China-Geschäft belasteten auch im dritten Quartal, weshalb die Niederländer ihre Umsatzprognose für das laufende Jahr senkten.
Danone (EPA:DANO) zählten mit plus 2,5 Prozent zu den Favoriten im Leitindex der Eurozone und erreichten einen neuen Höchststand seit Anfang 2020. Der französische Nahrungsmittelhersteller hatte am vergangenen Donnerstag mit überraschend starken Umsatzzahlen für das abgelaufene Quartal aufgewartet. Seither mehren sich positive Analystenurteile.