FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Mittwoch erneut einen Erholungsversuch gestartet. Nachdem der Leitindex in der Vorwoche rund dreieinhalb Prozent eingebüßt hatte und dann auf Berg- und Talfahrt gegangen war, legte er nun um 0,60 Prozent auf 9777,77 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex, der EuroStoxx 50 F:SX5E, legen ebenfalls in ähnlicher Höhe zu. Unterstützung kam aus Übersee. In Asien etwa tendieren die wichtigsten Börsen nach Daten aus China insgesamt freundlich. Im zweiten Quartal wuchs die chinesische Wirtschaft etwas stärker als erwartet.
Für den MDax F:MDAX ging es um 0,15 Prozent auf 16 351,08 Punkte nach oben. Der TecDax F:TDXP hingegen fiel um 0,23 Prozent auf 1259,50 Punkte.
Am Nachmittag dürften die Erzeugerpreise aus den Vereinigten Staaten in den Blick rücken. Sie könnten laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank Hinweise auf einen Preisdruck liefern, der die US-Notenbank (Fed) möglicherweise "zum Handeln zwingt". Zudem wäre er nicht erstaunt, wenn die Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion in den USA etwas besser ausfiele, als es erwartet werde. Mit Blick auf weitere an diesem Tag anstehende Aussagen der Fed-Präsidentin Janet Yellen rechnet Gojny hingegen nicht mit größeren Impulse. "Es ist nicht zu erwarten, dass sie etwas grundsätzlich Neues zu verkünden hat als gestern."
BEIERSDORF UND K+S VON STUDIEN BEWEGT
Bewegt wurde der Markt an diesen Morgen vor allen durch Studien. So zählten die Titel des Konsumgüterherstellers Beiersdorf F:BEI nach einer Hochstufung der US-Bank Goldman Sachs auf "Neutral" mit plus 1,49 Prozent zu den Spitzenwerten im Dax. Die Anteilsscheine des Düngemittelproduzenten K+S F:SDF waren Schlusslicht mit minus 1,65 Prozent. Die japanische Bank Nomura hatte das Papier abgestuft. Er rechne nicht damit, dass 2015 der Preis für Kalidünger über seine geschätzten 350 Dollar je Tonne steigen werde, schrieb Analyst Patrick Lambert. Vielmehr dürften in den kommenden drei Jahren beträchtliche Kapazitäten hinzukommen und die Preise drücken.
Die Anteilsscheine des Münchener Chipherstellers Infineon F:IFX reagierten positiv auf Quartalsberichte von Branchenkollegen und stiegen um 1,42 Prozent. Eine gestiegene PC-Nachfrage sowie der Ausbau von Rechenzentren sorgte für ein Comeback des US-Prozessorenherstellers Intel F:INTC (FSE:INL). Der Gewinn im zweiten Quartal legte deutlich zu. Europas größter Chipzulieferer ASML (ASX:ASML) (FSE:ASM) übertraf laut Händlern die Umsatz- und Gewinnerwartungen von Analysten im abgelaufenen Jahresviertel. Die Jahresumsatzprognose enttäuschte allerdings.
DÜRR-AKTIE GIBT WEITER NACH
Im MDax gaben die Titel von Dürr F:DUE um weitere drei Prozent nach. Am Vorabend hatte der Autozulieferer die mehrheitliche Übernahme des Holz-Maschinenbauer Homag F:HG1 bekannt gegeben. Homag F:HG1, die tags zuvor um mehr als sieben Prozent hochgesprungen waren, gaben nun um 1,32 Prozent nach. Analysten beurteilten den Schritt von Dürr insgesamt positiv.
Dass der Markt die Nachricht von Dürr hingegen negativ aufnahm, überraschte Berenberg-Analyst Benjamin Gläser nicht. Es fehle noch an Klarheit, wie das Dürr-Management seine Aufmerksamkeit auf die unterschiedlichen Geschäftsbereiche verteilen werde und weil zunächst keine Informationen über konkrete Verbesserungsziele zu erwarten seien.