NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Freitag nach einem freundlichen Start ihre Gewinne eingebüßt. Zunächst hatte ein erfreulicher Arbeitsmarktbericht für gute Stimmung gesorgt. Die nach dem Handelsstart veröffentlichten Industriedaten blieben indes hinter den Erwartungen zurück. Zudem wurden die wenigen Unternehmensnachrichten negativ aufgenommen.
Der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) notierte zuletzt 0,04 Prozent tiefer bei 16 551,97 Punkten. Am Donnerstag war der Leitindex mit einem kleinen Minus aus dem Handel gegangen, nachdem er tags zuvor auf Schlusskursbasis den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht hatte. Der am Donnerstag ebenfalls schwächelnde marktbreite S&P-500-Index (SPI:INX) behauptete ein Plus von 0,04 Prozent auf 1884,47 Punkte. Der vortags freundliche technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Die US-Wirtschaft hatte im April deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. 288 000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft bedeuteten den stärksten Zuwachs seit Januar 2012. Außerdem wurden die Daten für die beiden Vormonate nach oben revidiert. Auch verringerte sich die Erwerbslosigkeit überraschend deutlich. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 6,3 Prozent den niedrigsten Stand seit September 2008.
"Die Zahlen sind robust und untermauern das Szenario der wirtschaftlichen Belebung", kommentierte Volkswirt Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba den Arbeitsmarktbericht. Die US-Notenbank dürfte sich in ihrem Entschluss bestätigt sehen, die konjunkturellen Unterstützungsmaßnahmen weiter zu kürzen. Derweil stagnierten überraschend die für den Konsum wichtigen Stundenlöhne - Experten hatten mit einem kleinen Plus gerechnet. Die US-Industrieaufträge waren im März weniger gestiegen als prognostiziert.
Bei den Einzelwerten zog die Pharmabranche einmal mehr Aufmerksamkeit auf sich. Das britisch-schwedische Unternehmen AstraZeneca (FSE:ZEG) (ISE:AZN) (SSE:AZN) ließ den US-Rivalen Pfizer NYS:PFE (FSE:PFE) trotz einer höheren Übernahmeofferte erneut abblitzen, was die Pfizer-Aktien um 1,25 Prozent sinken ließ.
Die Aktien des Konkurrenten Merck & Co NYS:MRK (FSE:MCC) verbuchten Verluste von 2,03 Prozent, womit sie ans Dow-Ende rutschten. Ein Bieterkrieg um eine Sparte des Konzerns scheint abgesagt. Kreisen zufolge steht der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer (ETR:BAYN) unmittelbar vor einem Kauf der rezeptfreien Medikamente von Merck. Nach der Absage eines Mitbewerbers führten die Leverkusener exklusive Verhandlungen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Berichtssaison in den USA läuft langsam aus. Schwache Zahlen ließen die Chevron-Titel NYS:CVX (FSE:CHV) um 0,14 Prozent sinken. Fallende Preise hatten den Ölkonzern auch zum Jahresstart belastet. Im ersten Quartal war der Gewinn um über ein Viertel abgesackt. Analysten hatten mit mehr gerechnet. Schon zuvor hatten die britischen Rivalen BP
Der Xing-Konkurrent (ETR:O1BC) LinkedIn (NAS:LNKD) nimmt derweil für seinen Wachstumsdrang einen Verlust in Kauf, wie die Zahlen zum ersten Quartal zeigten. Ferner enttäuschte das Karriere-Netzwerk mit dem Umsatzausblick auf das laufende zweite Quartal die Anleger. Entsprechend büßten die Papiere 5,99 Prozent an Wert ein.