💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP/Gewerkschaft: Abstimmung über Streik bei Lufthansa erfolgreich

Veröffentlicht am 05.08.2012, 17:30
Aktualisiert 05.08.2012, 17:32
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Die Urabstimmung über einen möglichen Streik des Kabinenpersonals bei der Lufthansa verläuft für die Gewerkschaft UFO erfolgreich. Die notwendige Beteiligung von 70 Prozent aller streikberechtigten Beschäftigten sei bereits vier Tage vor Abschluss erreicht, sagte der Vorsitzende der Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO), Nicoley Baublies, der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt. Nach den Statuten der Gewerkschaft wird damit das Ergebnis der noch bis Dienstagnacht laufenden Abstimmung gültig sein.

UFO will das Ergebnis am Mittwoch (8. Mai) in Frankfurt bekanntgeben, wie der Gewerkschafter ankündigte. Er rechne mit einer breiten Zustimmung auf die Frage, ob die Mitglieder bereit sind, für die UFO-Forderungen zum Vergütungstarifvertrag zu streiken. Ein Arbeitskampf wird sich aber nicht unmittelbar anschließen: Zunächst soll das für den 16. August angekündigte nächste Angebot der Lufthansa abgewartet werden.

Es gehe in dem seit zwölf Monate schwelenden Tarifkonflikt darum, dem Lufthansa-Vorstand ein deutliches Signal der Entschlossenheit der Belegschaft zu senden, sagte Baublies. Man erwarte endlich ein verhandlungsfähiges Angebot der Unternehmensleitung für die rund 18 000 Flugbegleiter der Lufthansa Passage. 'Ein Streik wird nach der Urabstimmung nicht automatisch anlaufen.' In den Verhandlungen habe man auf der Arbeitgeberseite immer wieder Unsicherheit über den künftigen Personalkurs verspürt. 'Damit muss jetzt Schluss sein.'

In den Verhandlungen gehe es keineswegs nur um die eingeforderten Entgelterhöhungen nach drei Jahren Nullrunden oder höhere Gewinnbeteiligungen, erläuterte Baublies. 'Wenn wir nur eine prozentuale Erhöhung unserer Gehälter bekämen, hätten wir nichts erreicht.' Mit den Plänen zur Gründung einer neuen Direktfluggesellschaft aus Teilen der Lufthansa und der Tochter Germanwings stünden bei Lufthansa rund 2000 Arbeitsplätze zur Disposition, sagte der Gewerkschafter. Das vom Management für die neue Gesellschaft angestrebte Tarifniveau von Germanwings liege mit allen Komponenten rund 40 Prozent unter der Lufthansa Classic. Auch den Einsatz von Leihstewardessen will UFO abwehren.

'Wenn wir in dieser Tarifrunde die überdimensionierten Sparwünsche des Managements nicht geschlossen abwehren, wird es den Kabinenarbeitsplatz, wie wir ihn die letzten Jahrzehnte kannten, zukünftig nicht mehr geben', sagte Baublies. Den Ernst der Lage hätten offenbar auch die Beschäftigten erkannt: Seit April habe UFO bei der Lufthansa rund 1000 neue Mitglieder gewonnen. Grundsätzlich halte er die Belegschaft auch für streikfähig, sagte er. 'Wir sind da sehr gewissenhaft und müssen deutlich zeigen, dass wir alle anderen Möglichkeiten ausgereizt haben.'

Lufthansa hatte sich angesichts der Urabstimmung zuletzt gelassen gezeigt und auf die für Mitte August vereinbarte nächste Verhandlungsrunde verwiesen. Der Gewerkschaft gehe es offenbar zunächst um ein Stimmungsbild, hatte eine Sprecherin erklärt.

In einem offenen Brief wandten sich kürzlich der Vorstandsvorsitzende Christoph Franz und Passage-Chef Carsten Spohr an die Mitarbeiter, wie das Nachrichtenmagazin 'Spiegel' berichtete. Im Brief heißt es unter anderem: 'Hohe Passagierzahlen und Sitzladefaktoren sagen leider nichts darüber, was unterm Strich in der Kasse übrig bleibt. Und das reicht weiterhin nicht aus, um die erforderlichen Investitionen stemmen zu können, die wir benötigen, um auch in Zukunft als Premium-Airline die Nase vorn zu haben.'/ceb/löb/DP/nmu

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.