Moskau (Reuters) - Die russische Zentralbank hat wenige Tage nach der Präsidentenwahl den Leitzins erneut gesenkt und will dieses Jahr nachlegen.
Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld wurde um einen Viertelpunkt auf 7,25 Prozent heruntergesetzt, wie die Notenbank am Freitag in Moskau mitteilte. Die Währungshüter sehen Spielraum für weitere Lockerungen, da die lange Zeit mit zweistelligen Raten gestiegene Inflation mittlerweile in einen moderaten Preisauftrieb übergegangen ist.
Die Teuerung hat sich mittlerweile mit Werten unter dem von der Notenbank ausgegebenen Ziel von vier Prozent stabilisiert. "In diesem Umfeld wird die Notenbank die Verringerung des Leitzinses fortsetzen und den Übergang zu einer neutralen Geldpolitik 2018 abschließen", so die Zentralbank. Zuletzt hatten die Währungshüter den geldpolitischen Schlüsselsatz im Februar gesenkt - 2017 war er bereits sechs Mal gekappt worden.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte sich jüngst mit einem klaren Wahlsieg sechs weitere Jahre an der Macht gesichert. In seiner vierten Amtszeit steht er auch vor der Herausforderung, die lahmende Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Russland hängt am Tropf seiner Energieexporte. Fallende Preise für Öl und Gas sowie westliche Sanktionen haben der Wirtschaft stark zugesetzt.