💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Schlecker-Beschäftigte hoffen auf Baden-Württemberg

Veröffentlicht am 23.03.2012, 05:55
BERLIN/EHINGEN (dpa-AFX) - Die Hoffnungen der 11.000 gekündigten Schlecker-Beschäftigten auf eine Transfergesellschaft sind ganz auf Baden-Württemberg gerichtet. Das Stammland der Drogeriekette prüft, ob es die Auffanglösung für die Beschäftigten zunächst alleine auf den Weg bringt. Gespräche über ein gemeinsames Vorgehen aller 16 Bundesländer waren am Donnerstag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. In der Transfergesellschaft könnten die Schlecker-Beschäftigten, die im Zuge der Insolvenz ihren Arbeitsplatz verlieren, bis zu einem Jahr lang qualifiziert und in neue Jobs vermittelt werden.

Die Zeit drängt: Der Schlecker-Insolvenzverwalter brauche frühzeitig Sicherheit, sagte Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD). Zum 1. April sollen die 11 000 entlassenen Schlecker-Mitarbeiter in die Transfergesellschaft übernommen werden.

Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch (FDP) hatte Schmid gedrängt, die dafür nötigen finanziellen Mittel zunächst alleine bereitzustellen. Baden-Württemberg als federführendes Land habe die Verhandlungen nicht ausreichend vorbereitet, kritisierte Saebisch. Mit einer Entscheidung über millionenschwere Landesmittel auch aus Hessen rechnet der Staatssekretär nicht vor Ende kommender Woche.

Die Gewerkschaft Verdi mahnte die Politik zur Eile. 'Wer Milliarden für marode Banken bereitstellt, muss auch mit ein paar Millionen für Tausende von Arbeitsplätzen helfen', sagte Gewerkschaftschef Frank Bsirske der 'Passauer Neuen Presse' (Freitag).

Die potenziellen Träger der Transfergesellschaften haben unterdessen schon erste Aufträge bekommen. Die Personalentwicklungsagentur Peag wurde nach einem Bericht der 'Stuttgarter Nachrichten' (Freitag) beauftragt, von gut 900 Schlecker-Mitarbeitern Profile zu erstellen. 'Bisher sind wir noch nicht mit der Transfergesellschaft beauftragt, sondern nur für das Profiling', sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Gerd Galonska, den 'Stuttgarter Nachrichten' (Freitag). Bis Dienstag bleibe nun Zeit, für jeden Beschäftigten in Einzelgesprächen eine individuelle Beratung und Vermittlung vorzubereiten.

Das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn warnte hingegen vor zu hohen Erwartungen an die geplante Transfergesellschaft. Bisherige Erfahrungen ließen an dem Vermittlungserfolg solcher Gesellschaften erhebliche Zweifel aufkommen, sagte der IZA-Arbeitsmarktexperte Hilmar Schneider, der 'Frankfurter Rundschau' (Freitag). 'Die Vermittlungstätigkeit der Transfergesellschaften ist im Durchschnitt nicht besser als die der Bundesagentur für Arbeit.'

Schlecker schließt nach dem Plan des Insolvenzverwalters an diesem Samstag 2200 seiner 5400 Märkte, rund 11 000 der circa 25 000 Beschäftigten verlieren ihren Job - die allermeisten von ihnen sind Frauen. Besonders viele Filialen sollen in Nordrhein-Westfalen wegfallen, stark betroffen sind Bayern und Baden-Württemberg./mhe/DP/enl

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.