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SMI-VORSCHAU - Verunsicherung hält an

Veröffentlicht am 29.01.2010, 16:41

Zürich, 29. Jan (Reuters) - Auch kommende Woche dürfte der Schweizer Aktienmarkt unter dem Einfluss von Unsicherheistfaktoren wie der Finanzlage Griechenlands und den Regulierungsplänen für die Finanzbranche stehen. "Die Probleme bleiben bestehen und so lange werden die Börsen auch einen volatilen Verlauf nehmen", sagte ein Händler.

Der Schweizer Leitindex SMI<.SSMI> stand am Freitag gegen Handelsschluss bei rund 6450 Punkten, rund 100 Zähler tiefer als zum Jahresanfang. Am 11. Januar erreichte der SMI einen Höchststand von 6666 Punkten.

Für manchen Börsianer ist es ein schlechtes Zeichen, wenn Aktienbörsen im Januar eine negative Bilanz aufweisen. Denn: "Wie der Januar, so das ganze Jahr", lautet eine der vielen Börsenregeln. "Für mich ist das mehr Börsenfolklore", sagte Christian Gattiker, Head of Research der Bank Julius Bär. Wichtiger seien die ersten fünf Arbeitstage im neuen Jahr. "Diese widerspiegeln den Anlagbedarf der institutionellen Anleger viel besser", sagte er. In dieser Periode zeigte der SMI ein Plus von einem Prozent. Hochgerechnet auf das ganze Jahr ergäbe dies ein Plus von rund zwölf Prozent, was etwa den Erwartungen der meisten Analysten entspricht. In der nächsten Zeit rechnet Gattiker mit einem volatilen Seitwärtstrend auf hohem Niveau. "Wir sind in einer Phase des Abwägens", sagte er. Die Anleger verhielten sich vorsichtig.

Aus charttechnischer Sicht steht der SMI an einer wichtigen Zone. Der kurzfristige Trend sei negativ, hiess es bei der Zürcher Kantonalbank. Der Aufwärtstrend sei beendet worden, als der SMI unter die Unterstützungszone um 6540 Zähler gefallen ist, sagte ein Charttechniker einer Privatbank. Damit der Seitwärtstrend anhält, sollte der SMI nachhaltig nicht unter 6350 Punkte sinken. Für "deutlich angeschlagen" hielt Thomas Rupf, Charttechniker der VP Bank, den Leitindex. Dies zeigt auch der Volatiltätsindex<.V3X>, der sich in einem Abwärtstrend befinde. Der SMI könnte in die "nächste grössere Abwärtswelle drehen", hiess es im charttechnischen Kommentar "X-pressTrade" der Deutschen Bank. Diese hätte dann 6230/40 oder sogar 6160/70 Punkte zum Ziel.

Die nächsten Wochen dürften Aufschluss darüber geben, ob die Erholung der Konjunktur und damit auch der Finanzmärkte weitergeht oder bereits zu Ende ist. Dies dürfte auch davon beeinflusst werden, wie sich die Unsicherheitsfaktoren auf das Verhalten der Konsumenten und die Investitionspläne der Unternehmen auswirken.

Kurzfristig dürften aber die wichtigsten Impulse wiederum von den Firmenergebnissen kommen. "Die meisten Firmenergebnisse waren bisher besser als erwartet", sagte Gattiker. Kommende Woche stehen in der Schweiz vor allem die Abschlüsse des Pharmakonzerns Roche am Mittwoch, des Versicherungskonzerns Zurich Financial Services am Donnerstag und des Agrochemiekonzerns Syngenta sowie der Privatbank Julius Bär am Freitag im Zentrum des Interesses. Ausserdem legen unter anderem noch der Raffineriebetreiber Petroplus oder der Landmaschinen- und Kommunalfahrzeug-Hersteller Bucher Zahlen vor.

Auch in den USA und Europa stehen mit den Pharmariesen Pfizer und GlaxoSmithKline, der Münchener Rück und der Deutschen Bank, Royal Dutch Shell sowie mehreren Konsumgüter- und Nahrungsmittelkonzernen wichtige Unternehmen in der Agenda.

Bei den Konjunkturdaten kommt der wichtige monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. In der ersten Wochenhälfte werden die Einkaufsmanagerindizes aus der Schweiz, der Euro-Zone und den USA veröffentlicht.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)

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