Zürich (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekräftigt ihre seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses geltende Geldpolitik ein weiteres Mal und bleibt unverändert expansiv: Sie belässt den Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank bei -0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor bei -1,25 bis -0,25 Prozent.
Gleichzeitig sei die Nationalbank bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt aktiv, wobei die gesamte Währungssituation berücksichtigt werde, so die SNB in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom Donnerstag.
Bestätigt wird ausserdem die Wortwahl mit Blick auf die Wechselkurse. Der Schweizer Franken sei "nach wie vor hoch bewertet", schreiben die Notenbanker. Bis im September 2017 war noch von einem "deutlich überbewerteten" Franken die Rede, dann wurde der Sprachgebrauch wegen der Abschwächung des Frankenkurses geändert.
Seit der letzten Lagebeurteilung habe sich der Franken insgesamt kaum verändert, schreibt die SNB nun. Die Lage am Devisenmarkt sei aber weiterhin fragil, erklären die Währungshüter mit Blick auf die Gegenbewegung, die vor dem Hintergrund politischer Unsicherheit in Italien eingesetzt habe. Die aktuelle Geldpolitik sei daher unverändert notwendig.
Bezüglich Wachstum hat die SNB ihre Prognose für das laufende Jahr mit "rund 2 Prozent" bestätigt.
Die (bedingten) Inflationsprognosen für die Schweiz wurden gegenüber März leicht angepasst. Für 2018 wird die Inflation bei +0,9 Prozent (bisher: +0,6 Prozent) gesehen, Grund dafür ist der deutlich gestiegene Ölpreis. 2019 geht die SNB unverändert von 0,9 Prozent aus, während die Prognose für 2020 von 1,9 Prozent auf 1,6 Prozent gesenkt wurde.
Wie üblich äussert sich die SNB auch zum Hypothekar- und Immobilienmarkt. Dort blieben bleiben die Ungleichgewichte bestehen. Besonders im Segment der Wohnrenditeliegenschaften ortet die Nationalbank aufgrund der starken Preiszunahme in den vergangenen Jahren die Gefahr einer Preiskorrektur.
Die SNB beobachte die Entwicklung aufmerksam und prüfe regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden müsse.
ra/uh
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Ein Beitrag von awp Finanznachrichten