LONDON (dpa-AFX) - In Großbritannien werden Gerüchte über eine mögliche Millionenspende von US-Milliardär Elon Musk an die rechtspopulistische Partei Reform UK von Nigel Farage immer lauter. Der Parteichef, der als Brexit-Vorkämpfer bekannt wurde, kündigte an, Reform würde Geld von Musk annehmen. Gegner warnten hingegen, der X- und Tesla (NASDAQ:TSLA) -Chef wolle sich eine Partei kaufen.
Britische Medien berichteten zuletzt, Musk wolle den Rechtspopulisten gewaltige Summen spenden. Im Gespräch sind demnach umgerechnet fast 100 Millionen Euro. Eine Bestätigung von Musk gab es bislang nicht. Auf die Frage eines Reporters, ob er 80 Millionen Pfund spenden wolle, antwortete der Tech-Unternehmer kürzlich mit Nein.
Musk hat seit Sommer wiederholt die britische Regierung um den sozialdemokratischen Premierminister Keir Starmer angegriffen. Unter anderem nannte er Großbritannien einen "tyrannischen Polizeistaat", nachdem Rechtsradikale wegen Anstachelung zum Hass im Internet zu Haftstrafen verurteilt worden waren.
Farage ist glühender Fan von Trump und Musk
Auf Farages Ankündigung bei X, Reform werde "die britische Politik für immer verändern", antwortete Musk: "Wann gibt es die erste Wahlmöglichkeit?"
Der neue Partei-Schatzmeister Nick Candy, der von den Konservativen überlief, sagte dem rechten Sender GB News, Reform UK würde sich über Geld von Musk freuen. Der milliardenschwere Immobilienunternehmer versprach zudem eine "siebenstellige Summe" aus eigener Tasche.
Auch Farage zeigte sich offen für Geld von Musk. "Wir brauchen Munition. Wir können keine großen landesweiten Wahlkampagnen ohne Geld führen", sagte der ehemalige EU-Parlamentarier. Er inszeniert sich seit langem als großer Fan des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, den er wiederholt traf, und als "großer Bewunderer" von Musk. Dieser hatte mehr als 250 Millionen Dollar zur Unterstützung von Trumps Wahlkampf gespendet.
Reform UK hatte den Konservativen bei der Parlamentswahl im Juli zahlreiche Stimmen geklaut, ist im Unterhaus in London wegen des britischen Mehrheitswahlrechts aber nur mit fünf Abgeordneten vertreten. In Umfragen legte die Partei, die einen strikten Anti-Migrationskurs fährt, zuletzt weiter zu.