MOSKAU (dpa-AFX) - Deutschlands Ausnahme-Fünfkämpferin Lena Schöneborn hat sich bei der Weltmeisterschaft in Moskau knapp zweieinhalb Monate vor Olympia in Top-Form präsentiert. Auch wenn die 30-Jährige ihren Einzel-Titel nicht verteidigen konnte, zog Bundestrainerin Kim Raisner nach einmal Gold und zweimal Bronze ein positives Fazit: "Insgesamt gesehen bin ich zufrieden. Wir sind auf einem guten Weg."
Der Deutsche Verband für Modernen Fünfkampf (DVMF) verpasste mit drei Medaillen zwar die Ausbeute der Heim-WM im vergangenen Jahr in Berlin, dennoch kann sich die Bilanz sehen lassen. Peking-Olympiasiegerin Schöneborn hatte an allen drei Medaillen einen großen Anteil. Gemeinsam mit Annika Schleu holte sie sich Gold in der Staffel. Im Einzel erkämpfte sich die Wahl-Berlinerin im Schlussspurt die Bronzemedaille und belegte mit Janine Kohlmann und Annika Schleu auch Platz drei in der Teamwertung.
Zum Abschluss der WM reichte es am Sonntag für das deutsche Mixed-Duo Ronja Döring (Berlin) und Fabian Liebig (Potsdam) für Rang sieben. "Platz sechs wäre der Wunsch gewesen, aber unter die Top-10 ist schon gut", lobte die Bundestrainerin die Starter. Schöneborn wurde am letzten Tag nicht mehr eingesetzt. Die Mixed-Staffel ist nicht olympisch. "Da liegt nicht das Hauptaugenmerk drauf", erklärte Raisner. "Die Sportler sind meistens platt, daher bekommen dann die Jüngeren eine Chance."
Für Schöneborn sind die Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) wichtiger. "Höhepunkt ist für mich in diesem Jahr Olympia", sagte die Athletin bereits vor der WM. Bundestrainerin Raisner blickt voraus. "Wir machen jetzt erstmal eine kurze physische und vor allem psychische Pause bevor es im Juli nach Colorado Springs ins Höhentrainingslager geht", erklärte sie. Neben Schöneborn wird Schleu in Brasilien um die Medaillen kämpfen. Kohlmann wird als Reserve gemeldet.
Während die Frauen weiterhin zur Weltspitze gehören, haben die Männer bei der WM in Russland nicht überzeugen können. In der Staffel reichte es für Alexander Nobis und Matthias Sandten (Berlin/Bonn) nur für Platz 14. Im Einzel kam nur Patrick Dogue (Potsdam) ins Finale und wurde 32. Welche beiden Starter nach Rio mitfahren dürfen, entscheidet sich laut Verband wohl erst Ende Juni.