🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

Stahlstreit: Thyssenkrupp-Chefaufseher Russwurm tritt nach

Veröffentlicht am 30.08.2024, 10:08
© Reuters.
TKAG
-

DUISBURG (dpa-AFX) - Nach dem Rücktritt von drei Vorständen der Thyssenkrupp (ETR:TKAG) -Stahlsparte hat der Aufsichtsratsvorsitzende des Mutterkonzerns Thyssenkrupp, Siegfried Russwurm, massive Kritik am Management der Stahltochter geübt. "Dem Management von Thyssenkrupp Steel ist es trotz aller anerkennenswerter Anstrengungen nicht nur in den vergangenen Monaten, sondern seit Jahren nicht gelungen, erfolgreich Antworten auf die strukturellen Herausforderungen des Stahlgeschäfts und seine betriebswirtschaftlichen Schwierigkeiten zu geben", erklärte Russwurm am Donnerstagabend in einer Mitteilung. Der Manager ist auch Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).

Die defizitäre Stahlsparte soll restrukturiert und verselbstständigt werden. Unter anderem über die finanzielle Ausstattung durch den Mutterkonzern auf dem Weg in die Selbstständigkeit wurde seit Wochen zwischen der Konzernführung und dem Stahl-Management erbittert gestritten. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass Stahlchef Bernhard Osburg, die Produktionsvorständin und der Personalvorstand das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. Im Zuge dessen kündigten auch vier Steel-Aufsichtsratsmitglieder die Niederlegung ihrer Mandate an. Darunter ist auch der bisherige Vorsitzende Sigmar Gabriel. Er hatte Thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel López eine Diffamierungs-Kampagne gegen den Stahlvorstand vorgeworfen. Russwurm warf er indirekt Tatenlosigkeit vor.

Russwurm: Steel-Management hat "falsch oder schlecht investiert"

In seiner Stellungnahme erklärte Russwurm, dass das Steel-Management seine eigenen Pläne immer wieder deutlich verfehlt habe. Dies gelte bislang auch für das laufende Geschäftsjahr. Vereinbarte Restrukturierungsprogramme hätten bei weitem nicht zu den vom Steel-Management in Aussicht gestellten Effekten geführt. "Thyssenkrupp Steel verbraucht laufend Liquidität zulasten seiner eigenen Zukunft, aller anderen Geschäfte und der Eigentümer des Konzerns und hat unter seiner bisherigen Führung keine Kontrolle über diese Situation gewonnen." Die drei bereits langjährig aktiven Mitglieder des Vorstands schieden vor diesem Hintergrund im gegenseitigen Einvernehmen aus dem Unternehmen aus.

Nachbesetzung der vakanten Vorstandsposten soll "zeitnah" erfolgen

Die Muttergesellschaft erklärte nach den Rücktritten, dass die verbliebenen Vorstandsmitglieder Dennis Grimm (Technik) und Philipp Conze (Finanzen) die Geschäfte des Stahlsegments weiterführen würden. "Die Nachbesetzung der vakanten Positionen wird in einem strukturierten Prozess zeitnah erfolgen", hieß es. Die vakanten Ressorts werden in der Zwischenzeit aufgeteilt. Grimm übernehme die Funktion des Vorstandssprechers. Über die Nachbesetzung der vakanten Aufsichtsratssitze sowie über die Nachfolge von Sigmar Gabriel als Vorsitzendem des Aufsichtsrats solle kurzfristig entschieden werden.

Die Stahlsparte leidet seit Langem unter der Konjunkturschwäche und Billigimporten. Sie muss unter anderem deshalb Kapazitäten und damit auch Personal abbauen. Was das Stühlerücken in Vorstand und Aufsichtsrat für die Zukunft der Beschäftigten bedeutet, ist noch völlig offen. Der Aufsichtsrat hatte eigentlich einen Plan für die Finanzierung der kommenden zwei Jahre fassen wollen - doch dazu kam es nicht.

Die Thyssenkrupp-Stahlsparte ist Deutschlands größter Stahlerzeuger. 27.000 Menschen sind dort beschäftigt, allein 13.000 davon arbeiten in Duisburg. Der Betriebsrat befürchtet im Zuge der Restrukturierung eine "Halbierung der Hütte" und den Abbau Tausender Arbeitsplätze.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.