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TOP-THEMA-Freier Fall an Börsen vorerst gestoppt - Dax im Plus

Veröffentlicht am 13.10.2008, 14:39
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- von Andrea Lentz -

Frankfurt, 13. Okt (Reuters) - Die Ankündigung staatlicher Rettungsaktionen für die angeschlagene Finanzbranche in Europa hat am Montag den freien Fall der Börsenkurse zumindest vorläufig gestoppt. Von Euphorie sprachen Börsianer zwar nicht, doch seien die am Wochenende verkündeten Maßnahmen nicht nur Wortgeplänkel. "Es hat lichterloh gebrannt, da musste man löschen", fasste ein Händler zusammen. In Frankfurt, London, Paris und Zürich schossen die Börsenindizes um fünf bis sieben Prozent in die Höhe. Der Stoxx50<.STOXX50>-Index für die 50 größten europäischen Aktiengesellschaften notierte am frühen Nachmittag mit 2206 Zählern noch 5,3 Prozent höher.

Der Dax<.GDAXI> zog bis zum Nachmittag in der Spitze um 7,3 Prozent auf 4877 Punkte an. Prozentual war dies - gemessen an den Schlusskursen - einer der größten Tagesgewinne in der 20-jährigen Geschichte des Dax. Doch war der Index allein am Freitag um sieben Prozent - und in der ganzen Woche um 22 Prozent - abgestürzt.

Die Bundesregierung will die deutsche Bankenbranche mit 470 Milliarden Euro abschirmen. Für schlingernde Banken sollen direkte Kapitalspritzen über 70 Milliarden Euro bereitstehen. "Das ist ein Signal in die richtige Richtung", sagte Helaba-Kapitalmarktanalyst Mirko Pillep. "Die Regierungen fahren jetzt schweres Geschütz auf, um die systematischen Risiken in den Griff zu bekommen", sagte Yann Lepape, Chef-Stratege bei Oddo Securities in Paris. Allerdings stehe den Industrieländern immer noch eine Rezession bevor.

Auch andere Regierungen in Europa kündigten Rettungspakete für die Finanzbranche an. Zudem begleiteten die Notenbanken die Maßnahmen mit der Ankündigung, den Geldmarkt mit Dollar-Beträgen in unbegrenzter Höhe zu fluten. Bisher hatten sie täglich Geldspritzen angekündigt, nun sollen sich die Banken über eine Woche mit Dollar-Krediten versorgen können. "Die Liquiditätsversorgung der Banken untereinander muss sich entspannen, das ist das Zünglein an der Waage", sagte Pillep.

DEUTSCHE BANK ÜBER ZEHN PROZENT IM PLUS

Für die zuletzt heftig unter Druck geratenen Finanzwerte ging es am Montag an den meisten europäischen Börsen steil nach oben: In Frankfurt legten die Aktien der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Postbank in der Spitze mehr als 20 Prozent zu. Bis zum Nachmittag notierten sie immer noch zwischen zehn und 15 Prozent im Plus. Die arg gebeutelten Titel der angeschlagenen Hypo Real Estate schossen um fast 40 Prozent in die Höhe.

Im Stoxx50 führten die Titel der niederländischen ING die Gewinnerliste mit einem Plus von 16 Prozent an und in Zürich schossen die UBS-Titel um 13 Prozent in die Höhe. Auf der Verliererseite standen die Aktien von Banken, die nun von der Regierung Hilfe brauchen. So fielen die Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) um bis zu 30 Prozent, erholten sich bis zum frühen Nachmittag aber deutlich. Die britische Regierung hatte angekündigt, sich unter Auflagen für insgesamt 37 Milliarden Pfund an RBS sowie die beiden zu fusionierenden Hypothekenbanken HBOS und Lloyds zu beteiligen. Lloyds fielen um fast acht Prozent, HBOS um 22 Prozent. Barclays dagegen erklärte, eine Kapitalerhöhung ohne staatliche Hilfe stemmen zu wollen. Die Börse reagierte erleichtert, die Barclays-Aktien kletterten um sieben Prozent.

AUCH AUTOWERTE AUF ERHOLUNGSKURS

In Frankfurt zählten fast alle Dax-Aktien zu den Gewinnern. Auch bei einigen Autoherstellern kam offenbar Hoffnung auf. So zählten die Aktien von Daimler um einem Plus von zehn Prozent und die von Renault im EuroStoxx50<.STOXX50E> mit einem Plus von 11,6 Prozent zu den größten Gewinnern. General Motors und die ehemalige Daimler-Tochter Chrysler verhandeln Kreisen zufolge über einen Zusammenschluss. Die Gespräche seien aber ins Stocken geraten, da sie sich nicht über den Wert der defizitären Chrysler-Autosparte einigen konnten, erfuhr Reuters.

Lediglich die Aktien von VW erwiesen sich einmal mehr als Kontraindikator und verloren 0,5 Prozent.

(unter Mitarbeit von Hakan Ersen, Kerstin Leitel; redigiert von Olaf Brenner)

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