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TOP-THEMA-Untergangsstimmung an den weltweiten Aktienmärkten

Veröffentlicht am 10.10.2008, 12:33
Aktualisiert 10.10.2008, 12:36
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(neu: weitere Aussagen, europäische Märkte, Barclays)

- von Stefan Schaaf -

Frankfurt, 10. Okt (Reuters) - An den Weltbörsen hat sich zum Wochenschluss Panik breitgemacht. Der deutsche Leitindex Dax<.GDAXI> brach um zehn Prozent ein. Die Anleger hätten Angst vor einem von der Finanzkrise ausgelösten weltweiten Wirtschaftsabschwung, sagte ein Frankfurter Börsianer am Freitag. Die Folge sei ein massiver Käuferstreik. "Jetzt werden alle Szenarien durchgespielt: Vom Weltuntergang bis zur globalen Rezession". Wer seine Investments mit Schulden finanziert habe, sehe sich nun zu Notverkäufen gezwungen. Der weltweite Kurssturz am Freitag ging von der New Yorker Wall Street aus. Dort waren am Vorabend wichtige Indizes auf ihre tiefsten Stände seit mehr als fünf Jahren gefallen. Die Börse in Tokio verbuchte am Freitagmorgen zeitweilig ihren größten Verlust seit gut 20 Jahren, der Nikkei-Index<.N225> beendete den Handel 9,6 Prozent im Minus. "Das ist jenseits dessen, was wir in früheren Crashs gesehen haben", kommentierte ein Händler. Einen Schock löste der Zusammenbruch des nicht-börsennotierten Versicherers Yamato Life aus. Während andere asiatische Börsen etwas geringere Verluste als Tokio verbuchten, brach der Aktienmarkt in Australien mit einem Minus von mehr als acht Prozent so stark ein wie seit 16 Jahren nicht mehr.

In Europa setzen sich die Kursverluste vormittags fort. Der Dax verlor zeitweise über zehn Prozent auf 4364 Punkte, den niedrigsten Stand seit Mai 2005. Damit erlebte der Dax einen der schwärzesten Tage in seiner 20-jährigen Geschichte, nur 1989 und während der Asien-Krise 1997 hatte es noch höhere Tagesverluste für den Index gegeben. "Hier herrscht Untergangsstimmung. Keiner kann sagen, wie weit es noch unten geht", beschrieb ein anderer Börsianer die Stimmung in seinem Handelsraum. Auch der Europa-Index Stoxx50<.STOXX> und die Leitindizes in London<.FTSE>, Paris<.FCHI> und Zürich<.SSMI> verbuchten hohe Kursverluste.

HOFFNUNGEN RUHEN AUF G-7-TREFFEN AM WOCHENENDE

Die große Unsicherheit an den Märkten zeige sich auch daran, dass das US-Paket zur Rettung der Banken wie auch die koordinierte Zinssenkung der großen Notenbanken weitgehend wirkungslos verpufft seien, sagten Börsianer. Die jüngsten Verwerfungen an den Märkten führten sie darauf zurück, dass Investoren ihre mit Schulden finanzierten Anlagen auflösen. "Es finden Notverkäufe in einem ganz kurzen Zeitraum statt", sagte ein Händler. Da diese auf wenige Käufer träfen, treibe dies die Kurse weiter nach unten. "Hedgefonds bauen ihre Positionen ab, und es gibt Gerüchte, dass einige Fonds und Banken mit Schwierigkeiten alles zu Geld machen müssen", erklärte ein weiterer Marktteilnehmer.

Große Hoffnungen ruhten nun auf dem Treffen der führenden Industrienationen am Wochenende. "Von dem G-7-Treffen erhoffen sich einige eine Art schwedische Lösung für die Krise - also mindestens eine Teil-Verstaatlichung der Banken", sagte ein Händler.

Verkauft wurden europaweit erneut Finanzwerte. Der Branchenindex<.SX7P> gab 8,5 Prozent nach. In Frankfurt rutschten die Aktien der beiden Dax-Schwergewichte Deutsche Bank und Allianz jeweils mehr als zehn Prozent ab. Deutsche Bank notierten damit auf dem Niveau von März 2003. Auch die Aktien anderer europäischer Großbanken wurden massiv verkauft. In London rutschten Barclays fast 14 Prozent ab. Die britische Großbank erklärte, sie erwäge eine Kapitalerhöhung.

Als Krisenzeichen am deutschen Markt wurden die erneut rund zehnprozentigen Kursverluste bei den Aktien des Energiekonzerns E.ON gewertet. "Die Titel galten lange als sicherer Hafen. Die Verluste sind ein leichtes Zeichen für eine bevorstehende Kapitulation", sagte ein Händler.

(unter Mitarbeit von Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

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