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Notenbank tastet nach Erdogan-Forderungen Leitzins nicht an

Veröffentlicht am 24.07.2018, 17:08
© Reuters. FILE PHOTO: Turkish Lira banknotes are seen in this picture illustration

Istanbul (Reuters) - Trotz der sehr hohen Inflation hat die türkische Notenbank den Leitzins am Dienstag nicht angehoben und damit Forderungen von Präsident Recep Tayyip Erdogan entsprochen.

Kurz nach der Wiederwahl von Erdogan und der Einführung des Präsidialsystems beließ die Zentralbank ihren Schlüsselzins bei 17,75 Prozent. Der türkische Präsident ist ein erklärter Gegner der hohen Zinsen. Der geldpolitische Entscheid löste Schockwellen an den türkischen Finanzmärkten aus. Die Landeswährung und die Istanbuler Börse stürzten ab. Der Dollar verteuerte sich um bis zu 4,3 Prozent auf 4,9373 Lira. Der Aktienleitindex steuerte mit einem Minus von mehr als fünf Prozent auf den größten Tagesverlust seit zwei Jahren zu.

© Reuters. FILE PHOTO: Turkish Lira banknotes are seen in this picture illustration

"Zwar ist die Zentralbank nominell unabhängig, aber es ist unwahrscheinlich, dass diese Entscheidung nicht politisch beeinflusst wurde", sagte Paul McNamara, der beim Vermögensverwalter GAM Investments in London für Schwellenländer zuständig ist. Der Schaden durch eine schwächere Lira sei viel größer als es eine Zinsanhebung gewesen wäre. Devisenstratege Piotr Matys von der Rabobank sagte, der Beschluss sei angesichts der beschleunigten Inflation enttäuschend. Die Lira gerate damit wieder unter Verkaufsdruck.

Die Zinssitzung der Notenbank war die erste seit der Wiederwahl von Erdogan. Volkswirte hatten mit einer Anhebung gerechnet. Denn die Inflation lag im Juni mit etwa 15,4 Prozent so hoch wie seit 14 Jahren nicht mehr. Der türkische Finanzminister Berat Albayrak, ein Schwiegersohn des Präsidenten, kündigte am Dienstag entschlossene Schritte zur Bekämpfung der Inflation an. Maßnahmen seien bereits eingeleitet worden, teilte er nach einem Treffen mit Geschäftsleuten schriftlich mit.

Staatspräsident Erdogan hatte angekündigt, eine stärkere Kontrolle über die Zentralbank auszuüben, und den hohen Leitzinsen den Kampf angesagt. Seine wiederholte Kritik an der Zinspolitik hatte bei Investoren Sorgen ausgelöst, die Unabhängigkeit der Notenbank könnte ausgehebelt werden. Mit den nun geltenden Verfassungsänderungen hat Erdogan mehr Macht als je ein Staatschef in der Türkei vor ihm. So kann er beispielsweise mit Dekreten teilweise das Parlament umgehen.

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