ROUNDUP 3: Euro-Währungshüter beginnen Abstieg vom Zinsgipfel
FRANKFURT - Die Euro-Währungshüter haben erstmals seit der Inflationswelle die Zinsen im Euroraum wieder gesenkt. Nach knapp neun Monaten auf Rekordhoch verringerte die Europäische Zentralbank (EZB) den Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent.
USA: Produktivität legt leicht zu - Lohnstückkosten ziehen an
WASHINGTON - Die Produktivität der US-Wirtschaft hat im ersten Quartal nur leicht zugenommen. Das Verhältnis von Produktion zu Arbeitszeit legte auf das Jahr hochgerechnet um 0,2 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Vorläufige Daten wurden leicht nach unten korrigiert. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Im Schlussquartal 2023 hatte die Produktivität um revidiert 3,5 Prozent angezogen.
USA: Mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche erneut gestiegen. Die Zahl der Hilfsanträge erhöhte sich um 8000 auf 229 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 220 000 Anträgen gerechnet.
Ifo: In der chemischen Industrie kehrt der Optimismus zurück
MÜNCHEN - Die Stimmung in der deutschen Chemiebranche hat sich deutlich aufgehellt. Der dazugehörige Index des Ifo-Instituts sprang im Mai um 11 Punkte nach oben, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Donnerstag mitteilten. Zudem liegt er mit 5,8 Punkten erstmals wieder im Plus, seit er im Frühjahr 2022 im Zuge des Ukrainekrieges abgestürzt war. Die Unternehmen beurteilten im Mai sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Zukunftserwartungen positiver. "Die Zuversicht der deutschen Chemiebranche kehrt zurück", sagte Ifo-Expertin Anna Wolf. Ein Anstieg um elf Punkte sei "erheblich", zudem sei es bereits die dritte Verbesserung in Folge.
Eurozone: Umsatz im Einzelhandel gesunken
LUXEMBURG - Die Umsätze im Einzelhandel der Eurozone sind im April gesunken. Im Monatsvergleich gingen sie um 0,5 Prozent zurück, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem etwas schwächeren Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet.
IEA fordert mehr Geld für saubere Energien in Entwicklungsländern
PARIS - Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat verstärkte Investitionen in saubere Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern angemahnt. Auch wenn von den 2024 erwarteten weltweiten Investitionen in den Energiesektor von rund 2,8 Billionen Euro zwei Drittel in saubere Energien einschließlich Kernkraft flössen, gebe es noch Ungleichgewichte und Defizite bei den Investitionsströmen, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit.
Spanien: Industrie produziert etwas mehr
MADRID - Die Industrie in Spanien hat im April wieder etwas mehr produziert. Gegenüber dem Vormonat stieg die Gesamtherstellung um 0,3 Prozent, wie das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid mitteilte. Analysten hatten diese Entwicklung im Schnitt erwartet. Der Anstieg folgt auf einen Rückgang um 0,7 Prozent im März. Auf Jahressicht stieg die Produktion im April um 0,8 Prozent.
ROUNDUP: Deutsche Industrieaufträge sinken vierten Monat in Folge
WIESBADEN - Die Industrie in Deutschland hat im April den vierten Auftragsrückgang in Folge verzeichnet. Im Monatsvergleich gingen 0,2 Prozent weniger Bestellungen ein, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Damit ist der Auftragseingang seit Beginn des Jahres kontinuierlich gesunken. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet.
Orban knüpft Unterstützung Ruttes für Nato-Spitzenamt an Bedingungen
BUDAPEST - Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban knüpft eine mögliche Unterstützung der Kandidatur des ehemaligen niederländischen Regierungschefs Mark Rutte für den Posten des Nato-Generalsekretärs an Bedingungen. Zum einen müsse sich Rutte für "beleidigende Äußerungen" gegenüber Ungarn entschuldigen, die dieser als Ministerpräsident getätigt habe, sagte Orban in einem Interview mit dem regierungsfinanzierten Portal "Mandiner", das in der Nacht zum Donnerstag veröffentlicht wurde.
USA: Defizit in der Handelsbilanz steigt weniger als erwartet
WASHINGTON - Das Defizit im Außenhandel der USA hat sich im April weniger als erwartet ausgeweitet. Gegenüber dem Vormonat stieg das Defizit um 6,0 Milliarden auf 74,6 Milliarden US-Dollar, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Es ist das höchste Defizit seit Oktober 2022. Analysten hatten im Schnitt ein Defizit von 76,5 Milliarden Dollar erwartet. Die Einfuhren stiegen stärker als die Ausfuhren.
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