Erste Kontrollen in Athen beendet - Fortsetzung nächste Woche
ATHEN - Vertreter der internationalen Geldgeber haben am Freitag ihre ersten Kontrollen in Athen beendet. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, betrafen die Prüfungen die Kassenlage des Staates. Die Kontrollen dauerten danach nur etwa 24 Stunden. In der kommenden Woche werden die Kontrolleure erneut in Athen erwartet. Dann gehe es um die Lage des Bankensystems.
Griechenlands Wirtschaft wuchs 2014 - Aber Einbruch am Jahresende
ATHEN - Griechenlands Wirtschaft hat 2014 zwar das erste Wachstum seit sieben Jahren geschafft, ist aber zum Jahresende wieder eingebrochen. Die Wirtschaft sei im vergangenen Jahr real um 0,8 Prozent gewachsen, teilte das griechische Statistikamt am Freitag mit. Zuletzt war die griechische Wirtschaft im Jahr 2007 und damit vor der globalen Finanzkrise und der folgenden Schuldenkrise in der Eurozone gewachsen. 2013 war die griechische Wirtschaft noch um 3,9 Prozent geschrumpft.
EZB-Feier: Frankfurter Politik fordert Zugang für Tagespresse
FRANKFURT - Die schwarz-grüne Koalition im Römer fordert von der Europäischen Zentralbank freien Zugang für Journalisten zur feierlichen Eröffnung des EZB-Neubaus im Frankfurter Osten. Die Notenbank gewährt nur Agenturen und dem Hessischen Rundfunk Zutritt zu der Veranstaltung mit EZB-Präsident Mario Draghi am kommenden Mittwoch, nicht aber Medien wie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Frankfurter Rundschau" oder der "Frankfurter Neuen Presse". Ein Sprecher begründete dies mit Sicherheitsbedenken angesichts der angekündigten Proteste am Tag der Feier.
USA: Michigan-Konsumklima fällt zweiten Monat in Folge
MICHIGAN - Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen hat sich im März zum zweiten Mal in Folge verschlechtert. Der Indikator sei von 95,4 Punkten im Vormonat auf 91,2 Punkte gefallen, teilte die Universität am Freitag mit. Volkswirte hatten hingegen mit einer leichten Aufhellung auf 95,5 Punkte gerechnet. Trotz des abermaligen Rückgangs liegt der Indikator auf hohem Niveau.
Ukraine erhält erste Überweisung aus neuem IWF-Kredit
KIEW/BRÜSSEL - Die krisengeschüttelte Ukraine hat Teile der ersten Tranche aus dem neuen Kreditprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten. "Wir erwarten, dass die Zahlungen bis zum Abend abgeschlossen werden", sagte die Sprecherin Darina Martschak des Finanzministeriums in Kiew am Freitag örtlichen Medien zufolge.
Druck auf Athen wächst - Schäuble hält 'Graccident' für denkbar
BRÜSSEL/BERLIN/ATHEN - Die Verzweiflung im Schulden-Drama Griechenlands wächst auf allen Seiten. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) schloss sogar einen versehentlichen, unfallartigen Austritt ("Graccident") aus der Euro-Zone nicht mehr aus. Auch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zeigte sich am Freitag mit der Entwicklung unzufrieden. Trotz aller Zerwürfnisse warb Griechenlands linker Ministerpräsident Alexis Tsipras bei seinen Krisengesprächen mit EU-Politikern in Brüssel um Hilfe und Solidarität für das pleitebedrohte Euroland.
USA: Erzeugerpreise fallen vierten Monat in Folge
WASHINGTON - In den USA sind die Preise auf Produzentenebene im Februar den vierten Monat in Folge gefallen. Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, gingen die Erzeugerpreise im Februar um 0,5 Prozent zum Vormonat zurück. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Preise um 0,8 Prozent gefallen.
Merkel macht Wirtschaft im Streit um Erbschaftsteuer keine Zusagen
MÜNCHEN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der deutschen Wirtschaft weitere Gesprächsbereitschaft auch bei strittigen Themen wie der Erbschaftsteuerreform zugesichert, aber keine konkrete Zusagen gemacht. Die Bundesregierung wolle mit der Reform den Charakter der deutschen Wirtschaft nicht verändern, sagte Merkel am Freitag nach einem Treffen mit den Chefs der vier deutschen Wirtschafts-Spitzenverbände in München. Deutschland solle auch Familienunternehmen weiter eine Heimat sein - unter dieser Maßgabe würden die Gespräche geführt. Ob sie Änderungen an den bisherigen Plänen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will, die von der Wirtschaft heftig kritisiert werden, sagte die Kanzlerin nicht.
Eurogruppen-Chef rügt 'verbale Gewalt' Griechenlands
DEN HAAG - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat Griechenland ermahnt, seinen Ton gegenüber Deutschland zu mäßigen. "Es gibt viel verbale Gewalt, und das führt zu nichts", sagte der niederländische Finanzminister am Freitag in Den Haag dem niederländischen Fernsehen. Griechenland suche zu sehr die Schuld für seine Probleme außerhalb des eigenen Landes. "Jetzt scheint Deutschland das Lieblings-Opfer davon zu sein", sagte Dijsselbloem. Deutschland habe Griechenland sehr geholfen. Das Land sollte auf angemessene Weise mit seinen Partnern und Verbündeten zusammenarbeiten.
Spaniens Staatsschulden auf Rekordniveau gestiegen
MADRID - Die Schulden des spanischen Staates sind im vorigen Jahr auf ein Rekordniveau gestiegen. Wie die Zentralbank in Madrid am Freitag mitteilte, betrugen die Verbindlichkeiten Ende 2014 gut 1,03 Billionen Euro und damit 7,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Russlands Notenbank senkt Leitzins
MOSKAU/FRANKFURT - Die Notenbank Russlands hat am Freitag trotz der hohen Inflation im Land ihre Geldpolitik gelockert. Wie die Notenbank in Moskau mitteilte, fällt der Zins für einwöchiges Zentralbankgeld um 1,0 Punkte auf 14,0 Prozent. Wegen der anhaltenden Wirtschaftsschwäche - eine Folge der Ukraine-Krise und des Ölpreisverfalls - hatten Bankvolkswirte mehrheitlich mit einer Reduzierung in diesem Umfang gerechnet. Es ist die zweite Zinssenkung in diesem Jahr. Ende vergangenen Jahres hatte sich die Zentralbank dagegen mit massiven Zinsanhebungen gegen den Wertverfall des Rubel gestemmt.
Mehrheit der Deutschen für Euro-Ausstieg Griechenlands
MAINZ - Eine Mehrheit der Deutschen hält die neue Regierung in Athen für unseriös und ist einer Umfrage zufolge anders als noch vor kurzem für einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone. Wie aus dem am Freitag veröffentlichten "ZDF-Politbarometer" hervorgeht, sprachen sich 52 Prozent der wahlberechtigten Bundesbüger gegen einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone aus, im Februar waren es zuletzt 41 Prozent. Nur noch 40 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass Griechenland im Euro bleiben sollte, zuvor waren es noch 52 Prozent.
Energieagentur warnt vor knappen US-Öllagern
PARIS/FRANKFURT - Die Internationale Energieagentur IEA hat angesichts der anhaltend hohen Ölproduktion in den USA vor Lagerknappheit gewarnt. Die bereits rekordhoch gefüllten Öllager könnten bald an ihre Kapazitätsgrenze stoßen, teilte die IEA am Freitag in Paris mit. "Das würde zwangsläufig zu einer erneuten Preisschwäche führen, was wiederum Angebotskürzungen auslösen könnte, die bisher kaum festzustellen sind."
Weltbank drängt auf Katastrophenvorsorge im Kampf gegen Armut
TOKIO/SENDAI - Im Kampf gegen Armut drängt die Weltbank auf verstärkte Vorsorgemaßnahmen gegen Naturkatastrophen. Um das gesteckte Ziel zu erreichen, extreme Armut in der Welt bis 2030 auszumerzen, benötige es dringend eines besseren Risikomanagements, mahnte der Chef der Weltbank, Jim Yong Kim, vor der 3. UN-Weltkonferenz zur Katastrophenvorsorge im japanischen Sendai. Ohne "wird es extrem schwierig, unsere Ziele zu erreichen", warnte Kim am Freitag in Tokio. Der Klimawandel erhöhe das Risiko von Katastrophen noch weiter. In den vergangenen 30 Jahren seien mehr als 2,5 Millionen Menschen bei Naturkatastrophen ums Leben gekommen. Die finanziellen Verluste beliefen sich auf fast vier Billionen Dollar (rund 3,8 Billionen Euro).
China kündigt Verfahren gegen Ex-Sicherheitschef Zhou Yongkang an
PEKING - Als bislang höchster chinesischer Politiker soll der einst mächtige Sicherheitschef Zhou Yongkang bald wegen Korruption vor Gericht gestellt werden. "Es wird ein öffentliches Verfahren geben", kündigte der Chef von Chinas oberstem Gerichtshof, Zhou Qiang, laut Berichten von Staatsmedien an. Zhou Yongkang war im Dezember aus der Partei ausgeschlossen worden. Das ehemalige Mitglied im Ständigen Ausschuss des Politbüros - dem höchstem Machtgremium in China - wurde nach Abschluss der parteiinternen Ermittlungen den Justizbehörden übergeben. Damit wurde der Weg für einen Prozess gegen das frühere Mitglied des engsten Machtzirkels freigemacht.