Investing.com - Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am Mittwoch erwartungsgemäß das Zielband für Tagesgeld (Fed Funds) bei 2,25 bis 2,50 Prozent belassen.
Der Zinssatz für die Überschussreserven der Geschäftsbanken, der so genannte IOER (Interest on excess reserves), der zuletzt über die Fed Funds stieg, was ungewöhnlich ist, wurde von 2,40 auf 2,35 Prozent gesenkt. Powell sagte jedoch während seiner Pressekonferenz, dass die Absenkung des IOER keine Aussage über zukünftige Erhöhungen oder Senkungen des Leitzinses ist.
Die hereinkommenden Konjunkturdaten seit März signalisieren, dass die Wirtschaftsaktivität in einem soliden Tempo gewachsen sei, so die Fed in ihrem geldpolitischen Begleittext.
Die Jobgewinne seien solide ausgefallen, aber die Ausgaben der Haushalte und die Unternehmensinvestitionen hätten sich verlangsamt, schreibt die US-Notenbank.
Zur Inflation äußerte sich die Fed besorgt. Der Passus, wonach die niedrigen Energiepreise Schuld an der niedrigen Inflation haben, wurde gestrichen. In der Pressekonferenz sagte Powell, dass die geringere Inflation vorübergehend sein dürfte.
Jetzt äußert sich Fed-Chef Jerome Powell zur geldpolitischen Entscheidung der Fed. Die Pressekonferenz sehen Sie hier LIVE.
Die Anleger reagierten unmittelbar nach der Entscheidung der Fed mit einem schwächeren US-Dollar, während die Wall Street (Dow Jones, Nasdaq 100 & S&P 500) zulegen konnte. Der EUR/USD kletterte auf ein neues Tageshoch.
Die Fed hatte die Zinsen zuletzt im Dezember erhöht. Anfang Januar hatte US-Notenbankchef Jerome Powell erklärt, dass aufgrund gemischter Konjunkturdaten Geduld bei weiteren Zinserhöhungen angesagt sei. Darüber hinaus hatte ihn US-Präsident Donald Trump dazu aufgefordert, den Zinserhöhungszyklus zu beenden, um die Konjunktur (oder vielmehr die Aktienmärkte) nicht abzuwürgen.
Im März kam dann die Rolle rückwärts der Fed. Jerome Powell erklärte, im laufenden Jahr würde es keine weitere Zinserhöhungen mehr geben, im nächsten höchstens eine. Darüber hinaus will die Fed das Abschmelzen ihrer billionenschweren Bilanz stoppen.
Und zu guter Letzt: bis Ende 2019 preist der Markt mittlerweile Zinssenkungen in Höhe von 39 Basispunkte ein. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung liegt mittlerweile bei 69 Prozent. Aber hey, die Aktienmärkte steigen munter weiter.