JACKSON HOLE (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, sieht den Zeitpunkt für eine Zinswende gekommen. Allerdings hat er den geldpolitischen Kurs für die kommenden Monate weiter offen gehalten. Es sei an der Zeit, die Geldpolitik neu auszurichten, sagte Powell am Freitag auf der Notenbank-Konferenz in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Die geldpolitische Richtung sei klar, allerdings seien die Höhe und die Abfolge weiterer Zinsschritte nicht festgelegt. Diese hingen unter anderem von der Entwicklung der Konjunkturdaten ab, sagte Powell.
Die US-Notenbank hatte den Leitzins zuletzt Ende Juli weiter in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen und eine erste Senkung nach der großen Inflationswelle im September signalisiert. Dabei haben die Notenbanker immer wieder deutlich gemacht, dass künftige Zinsschritte von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig sei.
Powell begrüßte in seiner Rede den Rückgang der Inflation in den vergangenen Monaten. Diese habe sich zuletzt wieder abgeschwächt, nachdem sie zu Beginn des Jahres ins Stocken geraten sei. "Meine Zuversicht ist gewachsen, dass die Inflation auf einem nachhaltigen Weg zurück zu zwei Prozent ist", sagte Powell.
Anleger reagierten erfreut auf die Aussagen. Die Kurse von Aktien und US-Staatsanleihen legten zu. Der US-Dollar geriet hingegen unter Druck.