NEW YORK (dpa-AFX) - Der heftige Kurseinbruch an der amerikanischen Börse hat nach Einschätzung von US-Notenbanker William Dudley den Wachstumsausblick für die USA nicht grundlegend verändert. "Meine Prognose hat sich nicht geändert, nur weil der Aktienmarkt ein wenig tiefer steht als vor ein paar Tagen", sagte Dudley während einer Diskussionsrunde am Mittwoch in New York.
Die Börsenkurse stünden auch nach dem Kurssturz vom Montag immer noch wesentlich höher als vor einem Jahr, unterstrich der einflussreiche Präsident der Zentralbank von New York. Er relativierte auch den Kurseinbruch an sich: "Das war keine besonders große Delle am Aktienmarkt." Vielmehr seien die Börsenkurse eine sehr lange Zeit gestiegen, während die Kursschwankungen extrem niedrig gewesen seien. Der Aktienindex Dow Jones hatte am Montag um fast 5 Prozent nachgegeben. Absolut war es sogar der stärkste Kursrückgang überhaupt, allerdings ausgehend von einem sehr hohen Niveau. Mittlerweile hat sich die Lage zunächst beruhigt. "Eine Delle wie diese hat aus meiner Sicht praktisch keine Folgen für den Wirtschaftsausblick", sagte Dudley. Schon am Dienstag hatte Dudleys Kollege James Bullard, Präsident der Notenbank von St. Louis, den Kurseinbruch relativiert. Es sei der "am meisten vorhergesagte Ausverkauf aller Zeiten" gewesen. Damit spielte Bullard darauf an, dass vor dem Absturz an den Finanzmärkten seit geraumer Zeit die Frage kursierte, wie lange die Rekordjagd an den Börsen noch anhalte.