CARACAS (dpa-AFX) - Im Machtkampf in Venezuela hat der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó zu neuen Protesten aufgerufen. Am kommenden Mittwoch sollten die Menschen im ganzen Land gegen die Regierung des sozialistischen Staatschefs Nicolás Maduro auf die Straße gehen, sagte Guaidó am Sonntag. Auch am Samstag sollten die Venezolaner im Inland und Ausland demonstrieren.
Der Chef des entmachteten Parlaments hatte sich am Mittwoch zum Übergangspräsidenten Venezuelas ernannt. Maduro sei im vergangenen Jahr bei nichtdemokratischen Wahlen wiedergewählt worden und verfüge deshalb über keine Legitimation, sagte er. Die USA und viele lateinamerikanische Länder erkannten ihn bereits als Übergangsstaatschef an. Russland, China, der Iran und die Türkei hingegen halten weiter zu dem sozialistischen Präsidenten Maduro. Unter anderem Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien haben Maduro aufgefordert, innerhalb einer Woche freie und faire Wahlen auszurufen. Trotz des internationalen Rückhalts verfügt Guaidó in Venezuela selbst über keine echte Machtposition. Deshalb will er den Druck auf der Straße aufrecht erhalten und das Militär auf seine Seite ziehen.