HOPPSTÄDTEN/PARIS (dpa-AFX) - Unwetter mit dramatischem Ausgang: Bei Blitzschlägen in Deutschland und Frankreich sind am Wochenende mehr als 40 Menschen verletzt worden, vor allem Kinder. In Polen starb ein Wanderer im Gebirge. Die anderen Unglücke geschahen auf einem Fußballplatz in Rheinland-Pfalz und auf einer Geburtstagsparty in einem Pariser Park. Fast allen Verletzten ging es am Sonntag besser. Auch in der kommenden Woche soll Tief "Elvira" Gewitter, Schauer und Windböen bringen.
Bei dem Blitzschlag in Hoppstädten wurden 33 Menschen verletzt, darunter 29 Kinder. Nach Angaben von Zeugen soll der Blitz buchstäblich aus heiterem Himmel gekommen sein, als das Spiel von zwei E-Jugend-Mannschaften gerade abgepfiffen wurde. Über die genaue Wetterlage gab es am Sonntag aber unterschiedliche Angaben.
"Einige Kinder wurden zu Boden geschleudert", sagte ein Augenzeuge. Sie hätten zum Teil über Herzschmerzen und Brechreiz geklagt. Am schwersten verletzt worden war laut Polizei ein 45 Jahre alter Betreuer, der einen Herzkreislauf-Stillstand erlitten hatte. Er war von Ersthelfern bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wiederbelebt worden. Zu den verletzten Erwachsenen gehören auch der Schiedsrichter und zwei weitere Männer. Viele Kinder waren wegen Auffälligkeiten am Herzen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei hatte in der Nacht die Verletztenzahl leicht nach unten korrigiert.
Bei dem Blitzeinschlag in einem Park in Paris waren elf Menschen verletzt worden, darunter acht Kinder zwischen 7 und 14 Jahren. Alle wurden in ein Krankenhaus gebracht. Als Held wurde am Sonntag der Feuerwehrmann Pascal Gremillot gefeiert, der nach dem Blitzeinschlag von Passanten zu Hilfe gerufen worden war: Er habe die Verletzten unter einem Baum gefunden und einem Kind, das einen Herzstillstand hatte, bis zur Ankunft des Notarztes eine Herzmassage gegeben, sagte Gremillot französischen Medien.
In Südpolen wurde ein 40 Jahre alter Wanderer in einem Gebirge bei einem Blitzschlag getötet. Wie das Nachrichtenportal TVN24.pl berichtete, sei der Mann im Gebirgsmassiv Babia Góra an der slowakischen Grenze in ein Gewitter geraten.
Auch außerhalb von Rheinland-Pfalz richteten die Unwetter in Deutschland erhebliche Schäden an. Dicke Hagelkorn-Schichten mussten am Wochenende mancherorts mit Schneepflügen von Straßen geräumt werden. Eine Wanderin versank am Samstag in der Wutachschlucht im Hochschwarzwald bis zur Hüfte in einer Schlammlawine und wurde leicht verletzt. Erdmassen trafen am Samstag während eines Gewitters mehrere Häuser in einem hessischen Dorf. Eine Frau erlitt einen Schock und leichte Schnittverletzungen. Bereits am Freitag war ein Zug an der Mosel nach einem Erdrutsch entgleist. Niemand wurde verletzt.