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Villeroy (EZB) steht zu lockerer Geldpolitik - "Inflation zu niedrig"

Veröffentlicht am 28.06.2019, 17:21
© Reuters. Sign of the European central Bank (ECB) is seen ahead of the news conference on the outcome of the Governing Council meeting, outside the ECB headquarters in Frankfurt

Berlin (Reuters) - Mit Unterstützung aus der deutschen Politik hat Frankreichs Notenbankchef in Berlin für eine Kapitalmarktunion in Europa geworben.

Um innovativ zu sein, müssten Unternehmen höhere Risiken eingehen können, forderte EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau am Freitag auf dem Tag des deutschen Familienunternehmens in Berlin. Dafür bräuchten sie auf lange Sicht eine höhere Eigenkapitalfinanzierung. Er verwies darauf, dass Europa über beträchtliche Ersparnisse verfüge, die allein im Euroraum die Investitionen jährlich um 300 Milliarden Euro überträfen. "Es handelt sich um einen echten Trumpf, den wir besser konkreten Investitionszwecken zuführen sollten, etwa der Eigenkapitalfinanzierung, der Energiewende oder der digitalen Innovation."

Die Kapitalmarktunion soll es Unternehmen erleichtern, sich durch die Ausgabe von Aktien oder Anleihen zu finanzieren. Derzeit verlassen sich viele EU-Firmen dabei auf Kredite ihrer Hausbank, die meist noch im Heimatland angesiedelt ist.

© Reuters. Sign of the European central Bank (ECB) is seen ahead of the news conference on the outcome of the Governing Council meeting, outside the ECB headquarters in Frankfurt

Bei der CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer treffen die Pläne Villeroys auf offene Ohren: "Wenn Europa in der Welt systemisch eine Rolle spielen will, dann muss es auch dafür sorgen, dass es mit eigenen Mitteln Kapital zur Verfügung stellt", sagte sie in Berlin und nannte die Kapitalmarktunion eine "spannende Idee".

"Es ist gut und richtig, dass die Kapitalmarktunion wieder mehr politische Befürworter findet", sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes: "In den letzten fünf Jahren ist zu wenig passiert. Das ist schlecht für die Unternehmen, denen wichtige Finanzierungsquellen verwehrt bleiben."

Vorbild für die EU sind die USA, wo Firmen viel aktiver die Finanzmärkte nutzen. Die EU-Kommission startete die Initiative 2015. Doch trotz zahlreicher neuer Gesetze hat sich an der Abhängigkeit der EU-Unternehmen von ihren Banken wenig geändert. Bundesbankchef Jens Weidmann und Villeroy hatten erst jüngst in einem gemeinsamen Presseartikel die rasche Verwirklichung einer europäischen Kapitalmarktunion angemahnt. Die Agenda werde nur schleppend umgesetzt.

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