(Wiederholung: Im zweiten Absatz ist ein ausgefallenes Wort im Zitat ergänzt worden.)
DAVOS (dpa-AFX) - Der Co-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, hat in der Diskussion um die künftige Ausrichtung der Deutschen Bank die Bedeutung des bisherigen Geschäftsmodells betont. "Es gibt genug Kunden, die mir sagen, dass sie unser umfassende Angebot benötigen", sagte Jain am am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) hält seit der Finanzkrise als eines der wenigen Kreditinstitute in Europa am Modell einer Universalbank fest, das sämtliche Bankgeschäfte vom Privatkundengeschäft bis zum Investmentbanking umfasst. Das sei etwa für den deutschen Mittelstand wichtig, sagte Jain. Allerdings stehe genau dieses Geschäftsmodell unter besonders strengen Anforderungen der Aufsichtsbehörden, räumte Jain ein. Die Folge ist, dass die Gewinne des Instituts seit langem unter Druck stehen. Bei der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal 2014 in der kommende Woche erwarten Analysten etwa wieder rote Zahlen. "Wenn wir die Unterstützung von den Aufsehern gewinnen wollen, müssen wir die Bank möglichst wenig komplex und mit viel eigenem Kapital führen."
Das Institut überprüft derzeit die gesamte Strategie. Im zweiten Quartal will der Vorstand erklären, wohin die Deutsche Bank künftig steuert. Dabei betont die Bank, dass es keine Tabus gibt. Deshalb kursieren zahlreiche Gerüchte. So wird spekuliert, dass die erst vor wenigen Jahren gekaufte Postbank auf den Prüfstand kommen und damit das Privatkundengeschäft eingedampft werden könnte. Auch eine Verschlankung des Handelsgeschäfts ist offenbar nicht ausgeschlossen. Die Deutsche Bank äußert sich nicht zum Stand der Planungen. Stattdessen kritisierte sie die aufgetauchten Spekulationen als "unverantwortlich".