Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung sorgt sich einem Medienbericht zufolge vor dem Ende der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank.
Finanzminister Olaf Scholz wolle deshalb untersuchen lassen, wie gefährlich Zinserhöhungen für seine "Schwarze Null" werden könnten, berichtete die "Bild" (Mittwochausgabe) vorab. Denn anders als alle Sparer würde die Regierung nicht von steigenden Zinsen profitieren, sondern müsste für 1,2 Billionen Euro Schulden plötzlich wieder hohe Zinsausgaben einplanen.
In einer Ausschreibung des Finanzministeriums heißt es dem Bericht zufolge, es solle geprüft werden, was eine "Normalisierung des Zinsumfelds" für die "Robustheit der öffentlichen Staatsfinanzen" bedeute. Die niedrigen Zinsen hätten "zu Minderausgaben beim staatlichen Schuldendienst" und "zu der Rückführung der gesamtstaatlichen Defizite beigetragen." Nun müsse die "Resilienz der Staatsfinanzen" abgeschätzt werden. Das Gutachten solle innerhalb von acht Monaten fertiggestellt werden.