Zentraleuropäische Länder kämpfen mit den verheerendsten Überschwemmungen seit über zwei Jahrzehnten. Die Naturkatastrophe hat mindestens 23 Menschenleben gefordert und eine Schneise der Verwüstung von Rumänien bis Polen gezogen.
In Polen herrscht in den südwestlichen Provinzen die höchste Hochwasserwarnstufe. Das Verteidigungsministerium hat mehr als 14.000 Soldaten zur Unterstützung in die betroffenen Gebiete entsandt.
Premierminister Donald Tusk beziffert die Hochwasserschäden auf Milliarden von Zloty. Finanzminister Andrzej Domanski gab bekannt, dass 2 Milliarden Zloty (521 Millionen US-Dollar) für Soforthilfe bereitgestellt wurden. Katarzyna Pelczynska-Nalecz, Ministerin für Fonds und Regionalentwicklung, erklärte zudem, dass 1,5 Milliarden Zloty aus EU-Mitteln für den Wiederaufbau umgewidmet würden. Weitere 3,5 Milliarden Zloty könnten in den Ausbau des Hochwasserschutzes fließen.
Auch Ungarn steht vor dem Höhepunkt der Flut, der voraussichtlich bis Donnerstag andauern, aber weniger dramatisch als die Überschwemmungen von 2013 ausfallen wird. Als Notfallmaßnahme wurde der Stausee nahe Mosonmagyarovar geöffnet, um den Pegel der Leitha um 20 cm zu senken. Die Hochwasserschutzmaßnahmen erstrecken sich über 544 km Flusslauf, wobei auf 225 km die höchste Alarmstufe gilt.
Knapp 4.400 Personen sind an den Schutzmaßnahmen beteiligt, darunter Wasserwirtschaftspersonal, Soldaten, Polizeibeamte und Strafgefangene. In Budapest wird der Höchststand der Donau am späten Samstag bei 846 cm erwartet – unter dem Rekordwert von 2013.
In der Tschechischen Republik sind nahezu alle Regionen von Überschwemmungen betroffen, mit Ausnahme einiger westlicher Landesteile. Besonders hart getroffen wurden die nordöstlichen Regionen entlang der polnischen Grenze, einschließlich Teile der Städte Ostrava und Opava.
Der tschechische Finanzminister Zbynek Stanjura schätzt die Schäden auf etwa 100 Milliarden Tschechische Kronen (4,44 Milliarden US-Dollar), was rund 1,25% des BIP entspricht. Der tschechische Versicherungsverband beziffert in einer ersten Schätzung die versicherten Sachschäden auf 17 Milliarden Kronen.
In Österreich zählt Niederösterreich zu den am stärksten betroffenen Regionen. Bundeskanzler Karl Nehammer kündigte an, den Bundeskatastrophenfonds auf 1 Milliarde Euro (1,11 Milliarden US-Dollar) aufzustocken. Betroffenen Unternehmen soll zudem ein Aufschub von Steuerzahlungen gewährt werden.
In Rumänien haben Sturzfluten zahlreiche Dörfer und Städte in acht Bezirken heimgesucht, wobei Galati und Vaslui am schwersten betroffen sind. Die Regierung ermittelt noch die Gesamtschäden, doch ersten Berichten zufolge sind etwa 6.500 Häuser und über 15.000 Menschen betroffen. Die Koalitionsregierung hat 100 Millionen Lei (22,37 Millionen US-Dollar) für Soforthilfe bereitgestellt. Der Bezirksrat von Galati stellte zusätzlich fast 1 Million Lei für erste Aufräumarbeiten zur Verfügung.
Der für das landesweite Pflichtversicherungssystem gegen Naturkatastrophen zuständige Versicherungspool wies jedoch darauf hin, dass die Versicherungsquoten in den ländlichen Gebieten von Galati und Vaslui deutlich unter dem nationalen Durchschnitt liegen.
Der slowakische Umweltminister Tomas Taraba berichtete, dass die Donau einen Höchststand von fast 10 Metern erreicht hatte und die Wasserstände nun langsam zurückgehen würden. Die Slowakei schätzt die hochwasserbedingten Schäden auf 20 Millionen Euro.
Die für die Schadensberichte relevanten Wechselkurse lauten wie folgt: 1 US-Dollar entspricht 3,8372 Zloty, 22,5300 Tschechische Kronen, 0,8990 Euro und 4,4702 Lei.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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