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3 Folgen der Zentralbank- und Bankenpolitik, was passieren könnte und wie man sich schützen kann

Veröffentlicht am 04.08.2019, 10:07
Aktualisiert 04.08.2019, 10:37
© Reuters.
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Viele Bürger fragen sich in diesen Tagen, warum der Zinssatz der Europäischen Zentralbank, elf Jahre nach der letzten Krise (02.08.2019), immer noch bei 0,00 % liegt, obwohl die Wirtschaft schon seit vielen Jahren wieder wächst.

Ursache dafür ist nicht nur die Zentralbank-, sondern auch die allgemeine Bankenpolitik. So entstanden vor 2008 und bestehen bis heute sogenannte systemrelevante Banken, die in der Krise mit Steuergeldern gestützt wurden. Amerikanische Institute wussten bereits vor 2008 von diesem Umstand und gingen deshalb bewusst risikoreiche Geschäfte ein.

Die Folgen wirken bis heute nach. Hier sind einige Beispiele.

1) Bürger tragen Bankenschulden ab Aufgrund der Übernahme der Bankschulden stiegen auch die Staatsschulden und damit die Belastungen der Bürger, weil diese mit ihren Steuerzahlungen dafür einstehen. Eine Antwort darauf, warum die Zinsen auch heute noch bei 0,00 % notieren, ist die hohe Staatsverschuldung, die so über Negativzinsen langsam vom Bürger abgetragen werden.

Zudem erhält dieser auf seine Guthaben keine Verzinsung mehr, so dass diese, abzüglich der Inflation, an Kaufkraft verlieren.

2) Hohe Immobilienpreise und Mietpreisexplosion Die dauerhaft niedrigen Zinsen führen aber auch zu einer zunehmenden Verschuldung der Bürger, weil Kredite derzeit sehr günstig sind, die meist zum Immobilienkauf genutzt werden. Eine zweite Negativfolge ist eine stark steigende Immobiliennachfrage und deshalb immer weiter steigende Mieten und Immobilienpreise.

Besonders in den Metropolen sind die Bewertungen schon hoch. Dies führt darüber hinaus zu einer Verdrängung der Mittelschicht aus diesen Regionen.

3) Herkömmliche Sparprodukte werden unrentabel Viele Altersvorsorgeprodukte wie Lebens- und Rentenversicherungen investieren nur in Anleihen. Aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen erwirtschaften diese aber kaum noch Rendite. Hinzu kommt, dass die Bürger meist in den Verträgen gefangen sind oder diese nur mit Verlust verkaufen könnten.

Aber auch andere Sparformen, wie Tages- oder Festgeld, liegen mit der Verzinsung meist immer noch unter der Inflationsrate. Der Staat setzt unterdessen auf einen Abbau der gesetzlichen Rente und auf mehr private Vorsorge, die so scheitert und zu Altersarmut führt.

Wie es weitergehen könnte Zwar wurden die Eigenkapitalquoten der Banken angehoben, aber das Grundproblem (systemrelevante Banken) wurde nicht beseitigt. Bei einer weiteren stärkeren Krise hätte die Zentralbank zudem kaum noch Mittel, um zu agieren, es sei denn, sie reduziert die Zinsen weiter in den Negativbereich.

Im Grunde existieren nur zwei Wege, um die hohen Staatsschulden abzutragen. So könnten die Zinsen noch für sehr lange Zeit niedrig bis negativ bleiben, wodurch aber auch die Kaufkraft der Guthaben sinken würde.

Eine zweite Möglichkeit wäre ein Schuldenschnitt, der abrupt die Belastungen, aber auch den Wert der Guthaben reduzieren würde. Dieser Schritt wird aktuell noch vermieden, könnte aber, bei einer weiteren Wirtschaftskrise und einer noch höheren Staatsverschuldung, relevant werden.

Besser wäre sicherlich der Weg über die Schaffung von nicht mehr systemrelevanten Banken und eine Trennung der Geschäfte, sodass diese teilweise oder ganz abgewickelt werden könnten. So müsste der Bürger zukünftig nicht mehr haften, das System könnte sich bereinigen und die Zentralbanken könnten auch wieder langsam die Zinsen anheben.

Das können Anleger tun Gute Investoren passen ihre Anlagen immer den aktuellen Umständen an. Waren 1980 Staatsanleihen Aktien in ihrer Rendite und Bewertung weit überlegen, sind solide Unternehmen heute immer noch die bessere Wahl.

Zins- und Sparprodukte sind hingegen weiterhin wenig rentabel. Immobilien sind eine Möglichkeit, solange sie nicht zu teuer gekauft werden und eine gute Rendite erwirtschaften. Langfristig besser als viele Währungen ist und bleibt Gold, welches die Kaufkraft erhält. Ein Schuldenschnitt hätte hier keine negativen Folgen.

Aber auch die Investition in eigene Unternehmen kann eine gute Anlage sein. Warren Buffett mag grundsätzlich alle Anlagen, die Erträge erwirtschaften, also auch Wald- oder Landbesitz. Zudem bewirkt eine Streuung eine bessere Verteilung der Risiken und somit eine stetigere Vermögensentwicklung.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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