TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die großen asiatischen Börsen haben ihre Konsolidierung am Freitag fortgesetzt. Sie folgten damit dem Trend der internationalen Märkte. Auf Wochensicht entwickelten sich die Börsen der Region Asien-Pazifik etwas leichter.
"Sorgen um die weltweite Konjunktur" belasteten derzeit die Börsen, hieß es von der LBBW. "In den USA sorgte zuletzt ein Anstieg der wiederkehrenden Arbeitslosenanträge auf das höchste Niveau seit November 2021 für Unsicherheit. Dies wird als Zeichen gewertet, dass der US-Arbeitsmarkt an Dynamik verliert", so die LBBW. "Zudem sank die Anzahl der verkauften Häuser in den USA."
Stärkere Verluste verzeichneten die chinesischen Börsen. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong verlor im späten Handel 1,7 Prozent auf 20 043 Punkte. Der technologielastige Index reagierte damit auch auf die Schwäche der US-Technologiewerte.
Noch schlechter sah es beim CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen aus. Hier ging es zuletzt um knap zwei Prozent auf 4033 Punkte nach unten. Die LBBW merkte an, dass "die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China zuletzt wieder zugenommen haben." US-Präsident Biden wolle in der kommenden Woche eine Durchführungsverordnung unterzeichnen, die Investitionen in wichtige Teile der chinesischen Wirtschaft durch US-Unternehmen einschränken werde.
Japanische Aktien hielten sich dagegen einmal mehr etwas besser. Der Leitindex Nikkei 225 verlor lediglich 0,33 Prozent auf 28 564,37 Punkte. Uneinheitliche Signale gab es von der Inflation: Während der Verbraucherpreisanstieg im März unbereinigt auf dem Niveau des Vormonats stagnierte, legte die Kernrate stärker als erwartet zu, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) anmerkten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Vortag unter Berufung auf Kreise gemeldet, die japanischen Währungshüter zögerten, bei der Sitzung in der kommenden Woche Änderungen an der derzeit lockeren Geldpolitik vorzunehmen.
In Australien belasteten unterdessen die rückläufigen Rohstoffpreise. Der australische Leitindex S&P ASX 200 schloss 0,43 Prozent tiefer mit 7330,40 Punkten. Die Marktstrategen der Deutsche Bank werteten die fallenden Notierungen für Öl, Metalle und landwirtschaftliche Güter als Reaktion auf die Sorgen vor einem weltweiten wirtschaftlichen Abschwung.