FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Spannungen zwischen den USA und China um Taiwan haben den Dax am Dienstag leicht belastet. Der deutsche Leitindex schloss nach seinen geringfügigen Verlusten zu Wochenbeginn nun 0,23 Prozent tiefer bei 13 449,20 Punkten. Im Juli hatte das Börsenbarometer noch kräftige Gewinne verzeichnet. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen fiel am Dienstag um 0,17 Prozent auf 27 380,11 Zähler.
Ungeachtet aller Drohungen aus China traf die US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi zu einem Besuch in Taiwan ein. Der Aufenthalt der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses ist für die demokratische Inselrepublik der ranghöchste Besuch aus den Vereinigten Staaten seit einem Vierteljahrhundert. Peking sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an. Offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh lehnt es entschieden ab.
Noch vor der Landung Pelosis in Taipeh hatte Chinas Volksbefreiungsarmee die Drohkulisse mit Manövern, Schießübungen, dem Einsatz von Militärflugzeugen und Kriegsschiffen nahe Taiwan erhöht und Seegebiete gesperrt. Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets birgt das Treffen Pelosis mit der taiwanischen Regierung brandgefährlicher Zündstoff, militärische Schritte seien nicht ausgeschlossen. "Die Anleger müssten folglich einen weiteren geopolitischen Ausnahmezustand verarbeiten", mahnte der Experte.