(neu: Schlusskurse, Spekulationen um ThyssenKrupp nach Arcelor-Aussagen)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Stahlaktien haben am Mittwoch von der Bilanz und dem Ausblick des weltweit größten Aluminium-Herstellers Alcoa profitiert. Der US-Konzern hatte am Vorabend mit seinen Zahlen zum Schlussquartal 2012 die Markterwartungen erfüllt und geht nun verhalten optimistisch in das neue Geschäftsjahr. Alcoa erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Aluminium im laufenden Jahr leicht um sieben Prozent steigen werde, nach sechs Prozent im Vorjahr. Das stärkste Wachstum erwartet Alcoa dabei im Bereich Luftfahrt.
Die Anteilsscheine von ThyssenKrupp gewannen zum Handelsschluss im einem freundlichen Dax 2,95 Prozent auf 18,500 Euro. Am Nachmittag waren sie sogar zeitweise um über vier Prozent geklettert. Dafür waren die Alcoa-Zahlen aber nicht der alleinige Grund. Händler verwiesen vielmehr auf angebliche Aussagen von ArcelorMittal bezüglich eines Interesses an Teilen des deutschen Wettbewerbers. Zunächst seien die Berichte wohl etwas überinterpretiert worden, erklärte ein Börsianer den zwischenzeitlich sehr deutlichen Kursanstieg der ThyssenKrupp-Titel auf bis zu 18,720 Euro. Es könne sich wohl nur um ein Angebot für das US-Stahlwerk der Essener handeln. Zuletzt hatte der weltgrößte Stahlkonzern Mitte Dezember öffentlich Interesse an dem zum Verkauf stehenden Werk des angeschlagenen deutschen Industriekonzerns bekundet.
Im MDax rückten die Titel von Salzgitter um 0,86 Prozent auf 40,470 Euro vor. Die Titel des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) legten um 1,00 Prozent auf 9,575 Euro zu.
ALCOA GILT ALS GRADMESSER FÜR WIRTSCHAFTSLAGE
Nach dem Alcoa-Bericht gebe es an den Märkten leicht positive Reaktionen, da er als Gradmesser für den Zustand der Konjunktur angesehen werde, kommentierte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Gegenwärtig sehe er allerdings keine Notwendigkeit, sein Szenario für Stahl zu überarbeiten.
Die europäischen Stahlpreise hätten sich im Laufe des vergangenen Jahres erholt und die Aktienkurse der Stahlunternehmen seien seither um rund 15 Prozent gestiegen, schrieb Nomura-Analyst Neil Sampat. Inzwischen würden die Aktien durchschnittlich wieder mit dem 7,4-fachen des für 2013 erwarteten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gehandelt. Dies sei das höchste Niveau seit März 2010. 'Der Markt kalkuliert inzwischen wieder eine maßgebliche und nachhaltige Wirtschaftserholung ab 2013 ein', schlussfolgert er.
ARCELORMITTAL NACH SPEKULATION UM THYSSENKRUPP IM MINUS
Der Hauptnutznießer höherer Eisenerzpreise sei ArcelorMittal , dessen Kursziel Sampat von 11,50 auf 12,00 Euro anhob. Die Einstufung bleibe 'Neutral'. Die Papiere des weltgrößten Stahlkonzerns sackten allerdings am Mittwochnachmittag nach angekündigten Kapitalmaßnahmen und Spekulationen über ein Gebot für das US-Stahlwerk von ThyssenKrupp um fast sechs Prozent ab. Zum Handelsende verloren sie als einer schwächsten Werte im EuroStoxx 50 2,53 Prozent auf 13,080 Euro. Der Leitindex der Eurozone legte hingegen um rund ein halbes Prozent zu.
Das KlöCo-Papier beließ der Experte des japanischen Analysehauses dagegen auf 'Reduce' mit einem Kursziel von 7,00 Euro, da die Aktie seines Erachtens inzwischen recht hoch bewertet ist. Marktteilnehmer hätten sich für ein starkes erstes Quartal bereits in Stellung gebracht./ck/rum/ajx
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Stahlaktien haben am Mittwoch von der Bilanz und dem Ausblick des weltweit größten Aluminium-Herstellers Alcoa
Die Anteilsscheine von ThyssenKrupp
Im MDax
ALCOA GILT ALS GRADMESSER FÜR WIRTSCHAFTSLAGE
Nach dem Alcoa-Bericht gebe es an den Märkten leicht positive Reaktionen, da er als Gradmesser für den Zustand der Konjunktur angesehen werde, kommentierte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Gegenwärtig sehe er allerdings keine Notwendigkeit, sein Szenario für Stahl zu überarbeiten.
Die europäischen Stahlpreise hätten sich im Laufe des vergangenen Jahres erholt und die Aktienkurse der Stahlunternehmen seien seither um rund 15 Prozent gestiegen, schrieb Nomura-Analyst Neil Sampat. Inzwischen würden die Aktien durchschnittlich wieder mit dem 7,4-fachen des für 2013 erwarteten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gehandelt. Dies sei das höchste Niveau seit März 2010. 'Der Markt kalkuliert inzwischen wieder eine maßgebliche und nachhaltige Wirtschaftserholung ab 2013 ein', schlussfolgert er.
ARCELORMITTAL NACH SPEKULATION UM THYSSENKRUPP IM MINUS
Der Hauptnutznießer höherer Eisenerzpreise sei ArcelorMittal
Das KlöCo-Papier beließ der Experte des japanischen Analysehauses dagegen auf 'Reduce' mit einem Kursziel von 7,00 Euro, da die Aktie seines Erachtens inzwischen recht hoch bewertet ist. Marktteilnehmer hätten sich für ein starkes erstes Quartal bereits in Stellung gebracht./ck/rum/ajx