NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen (ETR:SXR4) dürften sich auch am Dienstag stabil und damit dicht unter Rekordniveau halten. Nachdem am Freitag neue Höchststände erreicht wurden, hatten sich die wichtigsten US-Indizes zu Wochenbeginn nur wenig bewegt. Das könnte bis Donnerstag so bleiben, denn dann stehen die Inflationsdaten der weltgrößten Volkswirtschaft auf der Agenda. Am Freitag richtet sich der Blick zudem auf den ISM-Indikator aus der Industrie, der wichtige Hinweise auf den konjunkturellen Zustand der US-Wirtschaft gibt.
Rund eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag 0,04 Prozent tiefer auf 39 055 Punkte. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 dürfte laut IG mit plus 0,12 Prozent auf 17 955 Zähler starten.
Kurz nach dem Börsenauftakt stehen Daten des Conference Board zum Verbrauchervertrauen an. Wesentlich einflussreicher sind allerdings die Inflations- und ISM-Daten im Wochenverlauf, denn sie können sich stärker auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed auswirken.
Die Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen haben sich bereits in den Zeitraum Mai/Juni nach hinten verschoben. Grund ist die zwar rückläufige, aber weiter hohe Teuerung bei zugleich robusten US-Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten. Sollte es nun, wie von einigen Experten erwartet, im Januar tatsächlich einen Preisschock gegeben haben, wäre dies, zusammen mit Verbesserungen beim ISM-Industrie-Index, ein weiterer Rückschlag für jene, die auf rasche und kräftige Zinssenkungen setzen.
Unter den Einzelwerten stehen immer noch einige namhafte Unternehmen mit Quartalszahlen und Ausblicken auf der Agenda. Das Online-Auktionshaus Ebay (NASDAQ:EBAY) etwa wird nachbörslich über sein viertes Quartal berichten.
Der Videokonferenzdienst Zoom , Robotersauger-Pionier iRobot (NASDAQ:IRBT) oder auch Workday (NASDAQ:WDAY) haben bereits Zahlen vorgelegt. Zoom Video (NASDAQ:ZM) wuchs auch nach dem Ende des Corona-Booms weiter und übertraf die Erwartungen am Markt. Dies, der Geschäftsausblick und auch angekündigte Aktienrückkäufe gaben Anlegern neue Zuversicht: Die Aktie legte im vorbörslichen Handel um 8,5 Prozent zu.
Angesichts zunehmender Konkurrenz kämpft dagegen der Robotersauger-Pionier iRobot mit Umsatzrückgängen. Im vergangenen Jahr fiel der Erlös um rund ein Viertel und war besonders stark auf dem US-Heimatmarkt zu spüren. Unter dem Strich stand ein Verlust zu Buche und auch für das laufende Jahr wird mit einem Verlust gerechnet. Die Aktie sackte vorbörslich um rund 2,0 Prozent ab.
Für Workday ging es nach Quartalszahlen vorbörslich um 3,5 Prozent abwärts. Der Softwarekonzern enttäuschte mit seiner Prognose für den Abonnement-Jahresumsatz. Zudem kündigte das Unternehmen an, den Software-Entwickler HiredScore kaufen zu wollen.
Mit Aktien mit Bezug zu Kryptowährungen legten vor dem Börsenstart zu, nachdem der Preis des Bitcoin erstmals seit Ende 2021 wieder die 57 000-Dollar-Marke übersprungen hatte. Angekurbelt wurde der Preis durch die Nachfrage von Anlegern nach börsengehandelten Fonds sowie durch weitere Käufen durch MicroStrategy (NASDAQ:MSTR) . Cleanspark sprangen um 12,5 Prozent hoch, Coinbase (NASDAQ:COIN) gewannen 6,5 Prozent und Riot Platforms (NASDAQ:RIOT) 3,5 Prozent. Marathon Digital (NASDAQ:MARA) sowie MicroStrategy selbst legten um knapp 10 Prozent zu.
Unter den kleinen Firmen in den USA verdoppelten sich zudem die Aktien von Janux Therapeutics nahezu im Wert, denn das Biotech-Unternehmen meldete positive, aktualisierte klinische Daten für seine beiden klinischen Programme. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Aktie deutlich zugelegt, bevor das Papier tags zuvor wieder einen Teil der Gewinne abgab.