PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Osteuropas haben am Montag mit Kursgewinnen geschlossen. Vor allem der Handelsplatz in Warschau stand mit massiven Aufschlägen im Fokus. Der Wig-20 sprang um 5,31 Prozent auf 2079,49 Zähler hoch. Der breit gefasste Wig ging mit einem Plus von 4,32 Prozent bei 69 960,65 Punkten aus dem Handel.
Umfrageergebnisse zur Parlamentswahl vom Wochenende deuten auf einen Politikwechsel in Polen hin. Einer Umfrage des Instituts Ipsos zufolge bleibt die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) zwar stärkste politische Kraft. Allerdings könnten drei proeuropäische Oppositionsparteien eine neue Regierung bilden.
Analysten der Großbank Unicredit (BIT:CRDI) kommentierten, unter einer liberalen Regierung sei es wahrscheinlich, dass Polen eine Pro-EU-Wende vollziehe und die Justizreformen rückgängig mache. Dies wiederum könnte Zugang zu milliardenschweren EU-Geldern eröffnen, die wegen des Justizstreits gegenwärtig auf Eis liegen.
Die deutlichen Kursaufschläge gingen in Warschau quer durch die Branchen und auch am Devisenmarkt zog der polnischen Zloty zum Euro und US-Dollar klar an. Die vier umsatzstärksten Werte legten ebenfalls markant zu und waren am Berichtstag PNK Orlen (plus 8,5 Prozent), PKO Bank (WA:PKO) (plus 11,3 Prozent), Bank Pekao (WA:PEO) (plus 13,3 Prozent) sowie Dino Poland (plus 2,1 Prozent).
In Prag legte der PX um 0,68 Prozent auf 1355,46 Punkte zu. Vor allem die Schwergewichte CEZ (PR:CEZP) und Erste Group (VIE:ERST) zogen den tschechischen Leitindex mit Aufschlägen von 1,3 und 1,5 Prozent in die Höhe.
Der Bux verbuchte einen Anstieg von 0,71 Prozent auf 56 328,87 Punkte, nachdem der ungarische Leitindex bereits in Vorwoche in Summe 1,5 Prozent zugelegt hatte. Die auffälligste Kursbewegung unter den hoch kapitalisierten Werten in Budapest absolvierte zum Wochenauftakt die Mol-Aktie mit plus 1,5 Prozent.
In Moskau ging es ebenfalls klar ins Plus. Der RTS-Index gewann 1,25 Prozent auf 1047,00 Punkte.