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Aktien: DAX, FTSE 100 und Euro Stoxx 50 rutschen wegen Virus-Angst deutlich ab

Veröffentlicht am 30.01.2020, 09:49
© Reuters.
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von Peter Nurse

Investing.com - Die europäischen Börsen sind in den Sog der fallenden Aktienkurse in Asien deutlich tiefer in den Handel am Donnerstag gestartet. Die Zahl der Todesfälle durch den Coronavirus stieg weiter an. Auch Indien meldete den ersten Fall der Erkrankung.

Der britische Leitindex FTSE 100 verlor 51 Punkte oder 0,7% und der französische Standardindex CAC 40 fiel 75 Punkte oder 1,3%. Für das deutsche Aktienbarometer DAX ging es um 155 Punkte oder 1,2% nach unten. Der Euro Stoxx 50 sank 43 Punkte oder 1,2%.

Mittlerweile gebe es mehr als 7700 bestätigte Patienten sowie 170 Tote in China, wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte. 128 Personen erholten sich von der neuartigen Krankheit. Inzwischen wurden Coronavirus-Fälle in 15 Ländern außerhalb von China gemeldet und in jeder Provinz auf dem chinesischen Festland.

Die Versuche, die Ausbreitung des neuartigen Virus einzudämmen, werden wahrscheinlich einen erheblichen negativen Schock für das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auslösen, was der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, auf seiner Pressekonferenz am späten Mittwoch bestätigte. Die Zentralbank beschloss, ihre Zinssätze dennoch unverändert zu lassen.

Die Ökonomen von JPMorgan (NYSE:JPM) erklärten am Donnerstag, dass das Virusrisiko das chinesische Wachstum in diesem Quartal von zuvor prognostizierten 6,3% auf 4,9% verringern könnte. Dies entspräche einer Jahresrate von 5,6%.

Zurück zu Europa: Die hiesige Berichtssaison setzt sich weiter fort und eine Reihe echter Schwergewichte haben ihre neuesten Zahlen vorgelegt.

Die Aktien von Royal Dutch Shell (LON:RDSa) fielen um 4%, nachdem der englisch-holländische Energieriese am Donnerstag unter Berufung auf die schwierigen makroökonomischen Bedingungen und die niedrigeren Öl- und Gaspreise einen starken Rückgang des Nettogewinns für das Gesamtjahr gemeldet hatte. Das Unternehmen nahm auch hohe Abschreibungen auf verschiedene Investitionen wie North American Gas, Australien und Trinidad & Tobago vor.

Die Wertpapiere der BT Group (LON:BT) brachen um über 4% ein, nachdem der Telekommunikationsriese in den neun Monaten bis Dezember einen Rückgang des Umsatzes und des Gewinns gemeldet hatte. CEO Philip Jansen erklärte, dass die Entscheidung Großbritanniens, der chinesischen Firma Huawei einen begrenzten Zugang zur britischen 5G-Telefonnetzinfrastruktur zu gewähren, "in den nächsten fünf Jahren Auswirkungen in Höhe von etwa 500 Millionen Pfund" haben werde.

Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) hat im Rahmen ihrer massiven strategischen Neuausrichtung für das Gesamtjahr einen Nettoverlust von 5,3 Milliarden Euro (5,8 Milliarden Dollar) eingefahren. Das wurde von Investoren aber weitgehend auch so gesehen, und die Aktie der deutschen Großbank zeigte dank eines unerwarteten Gewinns aus dem Anleihenhandel im vierten Quartal die beste Performance im DAX.

Unilever (LON:ULVR) teilte mit, dass der Gewinn vor Steuern für das Gesamtjahr um ein Drittel gesunken sei. Grund dafür sei eine deutliche Verlangsamung auf den südasiatischen Märkten. Dennoch stiegen die Aktien um etwa 1%, weil das Konsumgüterunternehmen den Verkauf seines Teegeschäfts erwägt.

Auch die Bank of England wird im Mittelpunkt des Interesses stehen, denn um 13.00 Uhr wird sie ihre Entscheidung bezüglich der Zinsen bekannt geben. Die Zentralbanksitzung ist mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Einige Investoren erwarten eine Zinssenkung, andere wiederum nicht, weil sich die Konjunkturdaten in der letzten Zeit wieder etwas aufgehellt haben.

Die deutschen Arbeitslosenzahlen per Januar fielen etwas besser aus als erwartet, aber waren nicht ausreichend, um den geldpolitischen Ausblick der EZB zu ändern.

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