MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die bundeseigene Bad Bank FMS Wertmanagement macht bei der langwierigen Aufarbeitung der Altlasten des Hypo-Real-Estate-Skandals nach wie vor Gewinn. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Münchner Staatsunternehmen einen Nettoüberschuss von 44 Millionen Euro, fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Das berichtete Vorstandschef Christoph Müller am Dienstag bei der Vorlage der Jahresbilanz. Von den 2010 übernommenen HRE-Altlasten von nominell über 175 Milliarden Euro waren Ende 2021 noch 54,1 Milliarden übrig und damit 7,5 Milliarden weniger als ein Jahr zuvor.
Müller und Finanzvorständin Carola Falkner erwarten auch in diesem Jahr ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis, sofern Widrigkeiten ausbleiben. Die Abwicklung wird aber mangels potenzieller Käufer schwieriger. "Wir haben insgesamt viele Produkte, die illiquide sind", sagte Falkner. Ein beträchtlicher Teil des Portfolios hat Laufzeiten von noch über 20 Jahren. Das letzte Papier wird erst im Jahr 2078 fällig.
Im Moment könnten viele Papiere nach Müllers Worten nur mit sehr großen Verlusten verkauft werden - in der Bilanz sind die stillen Lasten aus Wertpapieren und Derivaten im Saldo mit 13,7 Milliarden Euro beziffert. Weniger teuer ist es demnach, die Laufzeit der Papiere abzuwarten: "Wir müssen uns mittelfristig darauf einstellen, das Portfolio weiter zu bewirtschaften." Dennoch bleibt der Verkauf nach Müllers Worten eine Option.
Der Zusammenbruch der HRE 2008 war der größte Schadenfall der Finanzkrise in Deutschland. Die FMS Wertmanagement erzielte in den vergangenen Jahren weit bessere Ergebnisse als ursprünglich befürchtet. Zeitweise machte die Bad Bank dreistellige Millionengewinne.