von Robert Zach
Investing.com - Zur Eindämmung der hohen Inflation hat die kanadische Zentralbank (Bank of Canada - BoC) am Mittwoch ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,75 Prozent angehoben.
Nachdem die Zentralbank ihren Leitzins zu Beginn der Pandemie auf nahezu Null gesenkt hatte, erhöhte sie ihn seit März sechsmal, um gegen die höchste Inflation seit Jahrzehnten anzusteuern.
Es war am Markt allgemein erwartet worden, dass die Notenbank ihren Leitzins erneut anheben würde, zumal die Inflationsrate immer noch mehr als doppelt so hoch ist wie die von der Zentralbank bevorzugte Spanne. Die Erhöhung um 50 Basispunkte fiel jedoch geringer aus als die 0,75 Prozentpunkte, mit denen einige Ökonomen und Marktteilnehmer gerechnet hatten.
Von den Märkten könnte dies als Zeichen dafür gewertet werden, dass sich die Zentralbank dem Ende ihres Zinserhöhungszyklus nähert, auch wenn die BoC in ihrem Begleittext klarstellte, dass sie noch weitere Zinsanhebungen erwartet.
"Der Rat geht davon aus, dass der Leitzins weiter angehoben werden muss", erklärte die kanadische Zentralbank. "Künftige Zinserhöhungen hängen von unserer Einschätzung ab, wie sich die straffere Geldpolitik auf die Nachfrage auswirkt, wie sich die Probleme auf der Angebotsseite lösen und wie die Inflation und die Inflationserwartungen darauf reagieren."
Nach dem Zinsentscheid wertete der kanadische Dollar gegenüber dem US-Dollar zunächst ab, machte die Verluste aber in den letzten Minuten wieder wett und notierte zuletzt 0,32 Prozent höher. Der kanadische Aktienmarkt reagierte mit hohen Kursgewinnen, während die Verzinsung für zehnjährige Staatsanleihen stark zurückging.