von Robert Zach
Investing.com - Nach der vierten großen Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte auf ihrer Oktober-Sitzung ist sich die Fed noch nicht ganz darüber einig, welchen Schritt sie im Dezember machen soll. Das sagte der Leiter der Fed-Filiale in Richmond, Thomas Barkin, in einem Interview mit CNBC.
Die Notwendigkeit, die Inflation nach unten zu drücken, und die in der Zwischenzeit hereinkommenden Konjunkturberichte würden die Grundlage für die neue Entscheidung des FOMC bilden, betonte Barkin. Die Leitzinsen dürften auf ein höheres Niveau als geplant angehoben werden, wenngleich das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamt werden könnte.
Der nächste Fed-Entscheid fällt am 14. Dezember. In der Zwischenzeit werden noch folgende Daten veröffentlicht, die für die Entscheidungsfindung der Fed von größter Bedeutung sein dürften:
- Verbraucherpreisindex am 10. November
- Erzeugerpreisindex am 15. November
- Import- und Exportpreisindex am 16. November
- NAHB-Index am 16. November
- Uni-Michigan Index am 23. November
- S&P/Case-Shiller Hauspreisindex am 29. November
- PCE Preisindex am 1. Dezember
- Arbeitsmarktbericht am 2. Dezember
- Erzeugerpreisindex am 9. Dezember
- Verbraucherpreisindex am 13. Dezember
Zum jüngsten Arbeitsmarktbericht, der eine größer als erwartete Zunahme der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft auswies, sagte Barkin, die Zahlen entsprächen "in etwa meinen Erwartungen". Er betonte, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor angespannt sei. Angesichts der ausbleibenden Hilfe von der Angebotsseite gebe es in dieser Hinsicht noch viel zu tun.
Die Federal Reserve hob ihren Leitzins zur Wochenmitte erneut um 0,75 Prozentpunkte an. Damit steigt er auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Der Markt sieht den Zinshöhepunkt derzeit im März 2023 bei 5,00 bis 5,25 Prozent.
Zwar fügten die Notenbanker im geldpolitischen Begleittext eine Passage ein, die eine mögliche Verlangsamung des Zinserhöhungstempos in Aussicht stellt. Jerome Powell zufolge sei es allerdings noch zu früh, um an eine Pause zu denken. Vielmehr betonte er die Notwendigkeit weiterer Zinsanhebungen, die letztlich zu einer höheren Terminal Rate führen könnten, als die Währungshüter in ihren Dot Plots vom September angestrebt hatten.