Eurozone: Geldmenge schrumpft erstmals seit 2010
FRANKFURT - Die trübe Konjunktur im Euroraum lastet zunehmend auf der Entwicklung der Geldmenge. Die breit gefasste Geldmenge M3 sank im Juli zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mitteilte. Es ist der erste Rückgang seit dem Jahr 2010. Bankanalysten hatten mit einer Stagnation gerechnet.
ROUNDUP 3: 2,4 Milliarden Euro für Kindergrundsicherung - Ampel-Koalition einig
BERLIN - Sie war der Grund für monatelangen Zoff zwischen Grünen und FDP: Nun hat sich die Ampel-Koalition kurz vor der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg bei der Kindergrundsicherung geeinigt. Zum Teil seien es "wirklich sehr harte Verhandlungen" gewesen, sagte Familienministerin Lisa Paus bei der Vorstellung der Ergebnisse am Montag in Berlin. "Aber es hat sich gelohnt." Laut der Grünen-Politikerin werden für die Einführung der Kindergrundsicherung im Jahr 2025 zunächst 2,4 Milliarden Euro Mehrkosten veranschlagt.
CDU-Spitze wirft Scholz Fehleinschätzung der Wirtschaftslage vor
BERLIN - Die CDU-Spitze hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) eine gefährliche Fehleinschätzung der wirtschaftlichen Lage vorgehalten. Zwar stimme die Analyse, dass es einen Fachkräftemangel gebe, sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Montag nach Beratungen der Spitzengremien seiner Partei in Berlin. "Aber daraus den Rückschluss zu ziehen, dass deshalb alles in Ordnung ist und wir nicht härteren Zeiten entgegentreten, ist hochgradig gefährlich." Wenn schon der Internationale Währungsfonds (IWF) sage, dass Deutschland unter allen großen Volkswirtschaften das schlechteste Wachstum habe, "zeigt das, dass wir nicht nur der kranke Mann Europas, sondern der Welt sind".
USA und China vereinbaren Arbeitsgruppe zu Handelsfragen
PEKING - Die USA und China haben sich im Streit um Handelsfragen auf die Einrichtung einer neuen Arbeitsgruppe geeinigt. Dem Konsultationsmechanismus sollen Regierungsvertreter der USA und Chinas sowie Vertreter der Privatwirtschaft angehören, wie das US-Handelsministerium am Montag nach Gesprächen von Ministerin Gina Raimondo mit dem chinesischen Ressortchef Wang Wentao in Peking mitteilte.
SPD-Fraktion will Mieterhöhungen stärker bremsen
WIESBADEN - Die SPD-Bundestagsfraktion will Mieterhöhungen stärker bremsen. In Gegenden mit angespanntem Wohnungsmarkt sollen sie in drei Jahren um maximal sechs Prozent und zudem nicht über die ortsübliche Vergleichsmiete steigen dürfen. Ein entsprechendes Positionspapier, in dem von einem "bundesweiten Mietenstopp" die Rede ist, wurde am Montag bei der Klausurtagung der größten Regierungsfraktion in der hessischen Hauptstadt Wiesbaden einstimmig beschlossen.
Mützenich bei Industriestrompreis an FDP: 'Nicht immer Nein sagen'
WIESBADEN - Zum Auftakt der Klausurtagung der SPD-Bundestagsabgeordneten in Wiesbaden hat Fraktionschef Rolf Mützenich an die FDP appelliert, sich nicht gegen einen staatlich subventionierten Industriestrompreis zu sperren. "Man kann nicht immer Nein sagen", sagte er an die Adresse der Koalitionspartner, von denen die Liberalen die Staatshilfe kategorisch ablehnen. Die Grünen sind dafür. Mützenich betonte, dass es um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen gehe. Er rief die FDP auf, in diesem Sinne "vielleicht auch aus der parteipolitischen Tradition" heraus "mit uns gemeinsam dann auch Stärke" zu zeigen.
China senkt Stempelsteuer für Aktiengeschäfte
PEKING - Vor dem Hintergrund zuletzt schwacher Aktienmärkte hat China die Stempelsteuer auf Aktiengeschäfte gesenkt. Die Abgabe wird ab diesem Montag von 0,1 auf 0,05 Prozent halbiert, wie das chinesische Finanzministerium in der Nacht zum Montag mitteilte. Gleichzeitig kündigten die Börsenaufseher des Landes an, bei Börsengängen von Unternehmen auf die Bremse zu treten - allerdings ohne konkrete Maßnahmen zu nennen. Bei Investoren kamen die Maßnahmen gut an. Der CSI 300 , der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, stieg am Montag zeitweise um mehr als 5 Prozent. Zuletzt notierte er noch gut zwei Prozent im Plus. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stieg um 1,7 Prozent.
Bitkom: Nur jedes 10. Digital-Vorhaben der Bundesregierung umgesetzt
BERLIN - Die Bundesregierung hat nach einer Auswertung des Digitalverbandes Bitkom erhebliche Probleme damit, ihre anspruchsvolle Agenda zur Digitalisierung Deutschlands in die Praxis umzusetzen. Nach einer am Montag in Berlin veröffentlichten Studie des Bitkom hat die Ampel-Koalition zur Hälfte der Legislatur nur elf Prozent der insgesamt 334 Digital-Vorhaben umgesetzt: Jedes vierte Projekt wurde dem "Monitor Digitalpolitik" zufolge noch nicht angepackt. Zwei Drittel der Vorhaben befänden sich in der Umsetzung.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.